Wesel. .

Es waren die Weseler Bürgerschützen, die vor 60 Jahren den Grundstein für die Niederrheinhalle legten. Am 23. Mai gründeten sie zunächst ein Kuratorium, um auch die Finanzierung des Baus gewährleisten zu können. Am selben Tag ging es mit den Arbeiten los, schon Ende Juli wurde das Richtfest gefeiert. Drei der Auszubildenden, die damals dabei waren, sind zu den Jubiläumsfeierlichkeiten eingeladen. Sie kommen zum Festakt am Samstag, 17. Oktober, mit geladenen Gästen. Anschließend sind ab 20 Uhr dann aber alle Weseler willkommen, so das Pächterpaar Heike und Michael Lohmeyer.

Charme der 50er Jahre

Ein Blick zurück: Bis zum 2. Weltkrieg war der Schützenpark mit dem Schützenhaus ein Kleinod in Wesel. Hier traf man sich seit jeher zum Feiern, doch der Bombenhagel auf die Rheinstadt bedeutete das jähe Ende, alles war zerstört. Zehn Jahre dauerte es, bis die Schützen die Initiative ergriffen und das bauten, was Generationen von Menschen kennen: die Niederrheinhalle. Der Charme der 50er Jahre ist teils noch zu spüren, und es hängen viele Erinnerungen an dieser Halle, in der vom Karneval über das Schützenfest, den Trödelmarkt und den Sportlerball bis zum Familienfest und zu Parteiveranstaltungen so ziemlich alles stattfindet.

Am Freitag, 16. Oktober, wird mit „Brings“ durchgestartet (siehe Box), bevor am Samstag der Festakt folgt. Mit dabei sind das Tambourkorps und das Blasorchester Lackhausen, natürlich der Bürgerschützenverein Wesel, die Prinzengarde, die Martin-Quint-Band und die Formation Rebel Tell.

Der Sonntag, 18. Oktober, wird ein Tag für die Familie. Von 11 bis 16 Uhr gibt es einen Tag der offenen Tür mit den Niederrheiner Gipfelstürmern, dem Fanfarenkorps CCL Wesel, mit Europas Miniköchen und Crea Dance sowie der Prinzengarde und dem Boxclub Wesel. Fast alles kostet einen Euro – Preise fast wie früher eben. Draußen findet ein Biwak mit Bierwagen und Gulaschkanone statt, außerdem ist die Schützenwiese für Kinder reserviert. Für 2,50 Euro können sie alles so oft nutzen, wie sie möchten, auch die alte Schiffschaukel. Um 19 Uhr beginnt der Vergleichswettkampf im Boxen zwischen Australien und Deutschland.

Alle Künstler geben einen Teil ihrer Gage ab, von jeder Brings-Eintrittskarte kommt ein Euro, so dass der Förderverein Kinderpalliativmedizin Löwenzahn & Pusteblume am Marien-Hospital sich freuen kann.

Die Niederrheinhalle bietet auf 1400 Quadratmetern Platz für 1250 Menschen plus 200 auf den oberen Rängen, im 450 Quadratmeter großen Parkettsaal kommen noch einmal 250 Leute unter. Zu den Stammgästen zählen mittlerweile neben dem gebürtigen Weseler Dieter Nuhr auch Atze Schröder und die Wise Guys. Sie bereichern auch 2015 das Kulturprogramm in der kühleren Jahreszeit.