Wesel. .

Es wird wärmer, und die Amphibien sind wieder munter. Sie verlassen ihre Überwinterungsplätze und wandern in Richtung ihrer Laichgewässer, zur Partnersuche. Wie die Biologische Station des Kreises Wesel mitteilt, zählt auch der Moorfrosch, eine in NRW stark gefährdete Art, zu den Frühwanderern. Er ist eine Leitart der Moore und Feuchtheiden. Und es handelt sich um ein hübsches Tier: „Er“ fällt in der Paarungszeit durch seine blau-graue Färbung auf. Und er blubbert - das ist sein Lockruf für „Sie“.

In diesem Jahr legt die Biologische Station wieder ein besonderes Augenmerk auf den Moorfrosch. Im Rahmen des fünfjährigen Life-plus-Projektes „Bodensaure Eichenwälder mit Mooren und Heiden“ erfassten die Naturschützer den Bestand rund um den Diersfordter Wald und das Schwarze Wasser mehrmals. Einmal zum Projektstart 2012 und nun erneut, nachdem verschiedene Naturschutzmaßnahmen inzwischen umgesetzt worden sind. Es ist einiges passiert, um die Lebensbedingungen für die Moorfrösche zu verbessern. Neue Gewässer sind angelegt, Feuchtheide geschaffen, Moorränder freigestellt und der Wasserhaushalt der Moore verbessert worden. Nun wurden wieder Frösche und ihre Laichballen gezählt.

Erfreuliches Ergebnis: Die Anzahl der Moorfrösche am Schwarzen Wasser hat sich mehr als verdoppelt. Waren es 2012 noch etwa 100, konnten jetzt mehr als 250 Laichballen verzeichnet werden. Offenbar haben die Baggerarbeiten die Tiere nicht gestört, sie haben sich dennoch vermehrt. Ähnlich sieht es im Großen Veen aus, in dem aktuell noch gearbeitet wird, um die Bedingungen zu verbessern. Hier zählten die Naturschützer rund 350 blubbernde Moorfrosch-Männchen, 2012 waren es knapp 300 Rufer.

Die Frösche sind nur ein Teil des Projekts Bodensaure Eichenwälder. Fast 3,3 Millionen Euro stehen der Biologischen Station und ihren Projektpartnern bis Ende 2016 zur Verfügung. Europäische Union, das Land NRW, der Kreis Wesel und die Stadtwerke fördern das Projekt.