Wesel. . Die neue CDU-Führung steht. Am Abend wurde Sebastian Hense von den Mitgliedern des Stadtverbands gewählt. Jürgen Linz und Lars Rohde sind seine Stellvertreter.
Der stellvertretende Schulleiter des Andreas-Vesalius-Gymnasiums, Sebastian Hense, kommt, der Schulleiter des Konrad-Duden-Gymnasiums, Dr. Heinzgerd Schott, geht. Am Abend vollzog sich der Wechsel an der Spitze des CDU-Stadtverbandes im Saal der Gaststätte Schepers. Dort wurde der 36 Jahre alte Weselaner von 61 der 74 anwesenden Mitglieder zum Vorsitzenden gewählt, elf stimmten mit Nein, zwei enthielten sich. Jürgen Linz (52) und Lars Rohde (30) sind ab sofort seine Stellvertreter, bei 56 beziehungsweise 58 Stimmen.
Schott hatte seinen Rücktritt bereits vor Wochen angekündigt - aus privaten Gründen. Mit ihm hörte der gesamte Vorstand (Stefan Terhorst, Thomas Radtke, Reinhard Buchholz) auf, so dass die Weseler Christdemokraten nun von einer völlig neuen Mannschaft geführt werden. Hense, der seit zehn Jahren CDU-Mitglied ist, bereits stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender in Rees war und dort dem Rat angehörte, bevor er 2011 nach Wesel zog, schaffte im Mai 2014 auf Anhieb den Sprung in den Rat. Im Weseler CDU-Stadtverband war er bislang Schriftführer. Der Lehrer und Diplom-Mathematiker, der auch Informatik unterrichtet, ist verheiratet, hat zwei Hunde und zwei Katzen und spielt gern Badminton.
Warum er sich für den Vorsitz entschieden hat? „Mir liegt unsere CDU am Herzen“, sagt er und ergänzt im gleichen Atemzug: „Wir brauchen einen starken Vorstand und ein starkes Team.“ Dazu gehören auch Schatzmeister Maik Jansen und Schriftführer Martin Lambert, die ebenfalls neu gewählt wurden.
„Meine beiden Stellvertreter und ich werden ganz eng zusammenarbeiten“, kündigt der in Wesel geborene Christdemokrat an, der das CDU-Sommerfest wieder einführen und das Thema Wirtschaft mehr in den Blickpunkt rücken möchte. Er will gut strukturierte Gewerbegebiete, mehr Tourismus, eine gute Mittelstandsförderung sowie ein breit aufgestelltes Bildungsangebot. Zudem stehe er für eine seriöse Haushaltspolitik.
Die Zusammenarbeit mit den Grünen sieht er als schwierig an, die mit den kleinen Parteien sei kaum möglich: „Was Herr Gorris verhindern will, brauchen wir in Wesel dringend.“ Dennoch betont Hense, dass die Zusammenarbeit mit der SPD sicherlich keine Liebeshochzeit gewesen sei.
Die Hand reichte der neue Parteichef den Ratsherren Franz Bothen und Thomas Moll, die unlängst für Querelen innerhalb der Fraktion gesorgt hatten. Diesen Punkt hatte zuvor auch Schott angesprochen, „als persönliche Niederlage“, weil es ihm nicht gelungen sei, das Auseinanderdriftende zusammenzuhalten. Denn wenn er eines gelernt habe: Einigkeit und Glaubwürdigkeit bedeuteten Stärke. Am Ende gab es stehend Beifall.