Rheinberg. . Kabarettist Volker Weininger tritt am Samstag um 20 Uhr in der Stadthalle auf
Dass er auf der Bühne stehen und Leute unterhalten will, wusste Volker Weininger schon als Jugendlicher. Am Samstag, 1. November, kommt der 43-jährige Gewinner des Niederrheinischen Kabarettpreises 2014 mit seinem Programm „Euer Senf in meinem Leben“ in die Rheinberger Stadthalle. Christiane Kathrin Dase sprach mit ihm über Irrungen und Wirrungen bei der Berufswahl und Alleinstellungsmerkmale in einer Medienwelt voller Comedians.
Frage: Herr Weininger, Sie haben Deutsch und Englisch auf Lehramt an der Uni Bonn studiert. Wie wird man vom Lehramtsstudenten zum Kabarettisten?
Volker Weininger: Der Umgang mit Sprache hat mir schon mit 16, 17 Spaß gemacht. Ich war zwar nicht der klassische Klassenclown, konnte aber auch meine Mitschüler gut unterhalten. Dann habe ich mir aber gedacht: ,Du musst auch irgendwas Vernünftiges machen.’ Während des Studiums ist mir aber klar geworden, dass ich kein Lehrer werden möchte. Später habe ich als Dozent an der Uni gearbeitet – das hat mir genug Freiräume für das Kabarett gegeben.
Gibt es denn Gemeinsamkeiten zwischen dem Lehrer und dem Comedian Volker Weininger?
Dass man vor Leuten reden muss, ist natürlich eine Parallele. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht: Humor ist immer gut, um Inhalte zu transportieren. Auch als Lehrer unterhält man ja letztlich seine Schüler im Unterricht.
Als Alleinunterhalter auf der Bühne braucht man etwas Besonderes. Was unterscheidet Sie von anderen Comedians?
Ein Alleinstellungsmerkmal zu haben ist tatsächlich leichter gesagt, als getan. Mich zeichnet wahrscheinlich meine Art zu Erzählen aus: unaufgeregt, mit rheinischer Gemütlichkeit.
Sie nennen Ihr Programm „Euer Senf in meinem Leben“ – worum geht es darin denn genau?
Ich finde ja, die Welt ist ein kompliziertes Kerlchen. Was heute von Außen an Meinungen auf uns niederprasselt, ist enorm. Medien machen Meinungen und konfrontieren uns damit, fordern uns, sich möglichst schnell eine eigene Meinung zu formen – das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Programm. Ich finde das oft ziemlich schwer. Meine Quintessenz ist: Man sollte kritisch sein und sich nicht durch gefährliches Halbwissen vorschnell eine Meinung bilden. Diese Lösung biete ich dem Publikum auch an, allerdings nicht mit dem Zeigefinger.
Was können die Besucher in der Rheinberger Stadthalle am Samstag erwarten?
Auf jeden Fall ein abwechslungsreiches Programm: Es geht um tagesaktuelle Politik, ich erzähle aber auch autobiografische Dinge über meine Jugend, meinen beruflichen Werdegang – oder wie es ist, Vater zu werden. Das meiste davon stimmt auch tatsächlich. Zum Beispiel, dass ich in einem Dorf im Rhein-Sieg-Kreis aufgewachsen bin – dagegen ist Rheinberg eine Metropole.