Alpen. . Großer Andrang bei der Schulranzenparty in den Räumen der Volksbank in Alpen. Ein Schulranzen muss nicht nur topmodern sein, sondern auch richtig sitzen.

Nicht nur Alpens kommende I-Dötzchen erschienen Samstag in der Volksbank. Viele kamen mit ihren Eltern oder Großeltern auch aus den umliegenden Städten, aus Moers, Kamp-Lintfort und Xanten. Als am frühen Morgen um 09.30 Uhr die Glastür zur großen Schalterhalle zur Seite glitt, hatte sich bereits eine lange Schlange gebildet. Der Grund: die Schulranzenparty. Zweihundert Tornister von bunten Klassikern über gezogene Trolleys bis hin zu pfiffigen Rucksäcken, hatte Frank Neumann aufgebaut. Dazu noch zahlreiche Utensilien, die ein Schulanfänger so braucht.

Passform prüfen

Neumanns zehn Mitarbeiterinnen hatten alle Hände voll zu tun, die kleinen Kunden, die im kommenden Herbst eingeschult werden, zu beraten. Die Fünf- und Sechsjährigen achteten in erster Linie auf den modischen Schick, die Eltern lieber darauf, dass der Ranzen, der unter Umständen mit Inhalt sehr schwer wird, richtig sitzt. Und da gibt es keinen Einheitswert. „Kein Kind ist gleich“, so Neumann.

Die schweren Kisten von früher sind out. „Heute wiegt der Tornister zwischen 800 und 1200 Gramm.“ Neumanns Qualitätsurteil: „Die halten ewig.“ Ein guter Ranzen koste zwischen 120 und 150 Euro, noch teurere Modelle gibt es natürlich auch.

Hatten sich die Kleinen wie der sechsjährige Michel aus Moers, der mit Oma Birgit Pannenbecker und Opa Theo Syber, nach Alpen gekommen war, einen Ranzen ausgesucht, kam eine Etage höher der Test. Dort war ein Hindernisparcours aufgebaut. Die Passform des Tornisters oder Rucksacks prüften Physiotherapeutin Monique Bleeck und ihr Partner. Sie ließen die Kinder mit kritischen Augen gehen, rennen, hüpfen. „Wir sind hier der TÜV“, lacht sie. „Wir müssen auch enttäuschen. Gerade haben wir ein Mädchen zurückgeschickt. Die hatte sich ein schickes Stück ausgesucht. Aber das war nichts für ihren Rücken.“ Der Trend gehe heute zur Rucksackform. „Da verteilt sich das Gewicht nicht nur auf die Schultern und den Rücken, sondern auch auf die Hüften.“

Im Helm überlebt das rohe Ei

Alles drehte sich Samstag um Sicherheit und Gesundheit der künftigen I-Dötzchen. Mara (5) aus Xanten probierte bei Iris Laqua von Fahrrad Behringer einen neuen Schutzhelm. „Es geht um die Sicherheit der Kinder“, so die Fachfrau, die nicht nur Radlerhelme, auch Sicherheitszubehör wie Reflexfolien oder Blinkis anbot. Mara wollte sehen, ob der Helm schick saß. In Ermangelung eines Spiegels machte Mama Fotos....

Warum den Helm nicht nur die Kinder dringend brauchen, bewiesen Clemens Ridder, Geschäftsführer der Kreis-Verkehrswacht, und Alpens Stützpunktleiter Thomas Janßen mit einem praktischen Experiment. „Du weißt doch, was passiert, wenn Du ein Ei fallen lässt?“ Michel aus Moers wusste es: „Das platzt.“ Ridder reichte ein Ei, in einem kleinen Styroporhelm angeschnallt. „Halte es so hoch wie Du groß bist und lass den Helm fallen.“ Der knallte auf den Boden: Das Ei blieb ganz. Ridder und Janßen belehrten: „80 Prozent der schweren Unfälle mit dem Rad sind Kopfverletzungen.“ Die Kinder durften reflektierende Sicherheitskragen oder Smileys mitnehmen, die Erwachsenen bekamen eine Warnweste und Tipps für sicheren Straßenverkehr mit auf den Weg.

Ein vielfältiges Angebot hatte Sarah Lomme, Jugendmarktkoordinatorin der Volksbank am Niederrhein, arrangiert. Tipps für ein gesundes Frühstück lieferte eine Ökotrophologin, Edeka hatte dazu gesunde Lebensmittel gespendet, eine Logopädin spielte mit Kindern, beurteilte das Sprachvermögen, Augenoptiker boten Sehtests. Andreas Wiesner: „Die Tests sind wichtig. Wir entdecken an einem solchen Tag bis zu zehn Auffälligkeiten, von denen oft die Eltern nichts wissen.“