Rheinberg. Die Stadt Rheinberg und das Unternehmen Westenergie rufen zur ersten Klima-Challenge auf. Dabei treten die 13 Ortsteile gegeneinander an.

Einmal im Jahr verleihen die Stadt Rheinberg und das Energieunternehmen Westenergie den Klimaschutzpreis. Ausgezeichnet wurden in der Vergangenheit zum Beispiel ein energetisch saniertes Bürogebäude oder ein insektenfreundlich umgestalteter Garten. Auch 2021 wollen die beiden Initiatoren klimafreundliches Engagement auszeichnen. Doch die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass das Bewerbungsverfahren ziemlich zäh sein kann.

Teilweise gingen nicht mehr als eine Handvoll Bewerbungen ein. „Viele machen etwas für den Klimaschutz, bewerben sich damit aber nicht für den Klimaschutzpreis“, weiß Rheinbergs Klimaschutzmanager Jens Harnack. Gemeinsam mit seiner Kollegin Nicole Weber F. Santos wollte er diesen Umstand ändern: Die Stadt und Westenergie rufen daher erstmals zur Klima-Challenge – einem Wettbewerb unter den 13 Rheinberger Ortsteilen auf.

Spielerisch das Klimaschutz-Engagement in Rheinberg stärken

Dabei sollen bereits umgesetzte Klimaschutzmaßnahmen innerhalb eines Stadtteils erfasst und ortsteilweise gewertet werden. So treten die einzelnen Ortsteile in einen Klimaschutz-Wettstreit. „Wir hoffen, mit diesem spielerischen Wettbewerb das Engagement für den Klimaschutz noch pushen zu können. So eine Aktion gibt es meines Wissens nach bundesweit noch nicht“, sagt der Klimaschutzmanager.

Gewertet werden vier Kategorien: erneuerbare Energien (Installation von Photovoltaikanlagen oder solarthermischen Anlagen), Effizienzmaßnahmen in Gebäuden (zum Beispiel energetische Voll- oder Teilsanierung wie Dach- oder Fassadendämmung), klimaverträgliche Mobilität (Teilnahme am Stadtradeln, Neukauf eines Elektroautos oder E-Bikes oder nachbarschaftliches Carsharing) sowie die Kategorie Freestyle – Zukunftskonzepte. Eingereicht werden können in diesem Feld beispielsweise ökologische Gestaltungskonzepte für Kita- oder Schulgebäude oder betriebliche Nachhaltigkeits- und Mobilitätsmanagementkonzepte.

Nachrichten aus Rheinberg, Xanten, Alpen und SonsbeckFür die einzelnen Maßnahmen werden Punkte vergeben: Für die Installation einer solarthermischen Anlage, die kleiner als zehn Quadratmeter ist, gibt’s einen Punkt, für eine größere zwei Punkte. Für den Kauf eines Elektroautos erhält ein Ortsteil in der Gesamtwertung fünf Punkte, 15 aktive Teilnehmer beim Stadtradeln erzielen einen Punkt, jede weitere Stadtradel-Gruppe mit 15 Teilnehmern, erhält ebenfalls einen Punkt. Damit die Ortsteile einigermaßen vergleichbar sind, wurde auf Basis der Einwohnerzahl ein Verhältnis-Faktor ermittelt. Das heißt: der Faktor ist in Eversael mit seinen 745 Einwohnern mit 11,44 deutlich höher als zum Beispiel in Rheinberg-Mitte. Weil dort 8524 Menschen leben, beträgt der Faktor nur 1,0. Bis Ende Oktober können die Maßnahmen gesammelt und in einer Tabelle, die die Stadt zur Verfügung gestellt, notiert werden. Die in einem Ortsteil gemeldeten und nachgewiesenen Maßnahmen und die daraus resultierenden Punkte werden dann addiert und ergeben die Ortsteil-Jahreswertung.

Der Bezirk, der die meisten Punkte hat, gewinnt. „Wir möchten so einen Lokalderby-Charakter schaffen“, sagt Harnack. „Je mehr Menschen in einem Ortsteil mitmachen, desto höher sind die Chancen zu gewinnen.“ Der Preis ist von Westenergie wieder mit 2500 Euro dotiert. Der erste Platz erhält 1250 Euro, der zweite 750 und der dritte 500 Euro. Das Geld soll der Allgemeinheit im Ort zugutekommen. „Wir möchten mit dem Preis Bürger, Vereine und Institutionen motivieren, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, etwas für den Klimaschutz zu tun. Das müssen nicht immer die dicken Projekte sein“, betont Dirk Krämer, Kommunalmanager bei Westenergie.

>>> SCHRIFTLICH; PER MAIL ODER ONLINE BEWERBEN

Ein Ortsteil kann nur teilnehmen, wenn sich eine Person stellvertretend für diesen offiziell bewirbt. Dies dürfen auch Minderjährige mit Erlaubnis eines Erziehungsberechtigten tun. Amts- und Mandatsträger dürfen sich hingegen nicht als Verantwortliche für einen Ortsteil anmelden.

Die Bewerbung muss schriftlich oder per Mail erfolgen, kann aber auch auf der Website der Stadt Rheinberg online unter www.rheinberg.de/Klima-Challenge direkt über ein Anmeldeformular vorgenommen werden.

Die Preisvergabe erfolgt in einer öffentlichen Veranstaltung Ende November/Anfang Dezember, sofern dies coronabedingt möglich ist. Die Verleihung des Klimaschutzpreises im Rahmen der Klima-Challenge ist für mindestens drei Jahre ausgelegt.