Rheinberg. Solvay setzt verstärkt auf reine Elektro- und Hybridfahrzeuge und kooperiert beim Ausbau einer Ladeinfrastruktur für jedermann mit der Enni.
Erst vor gut einer Woche hat die Stadt Rheinberg ihre erweiterte E-Mobil-Flotte vorgestellt. Dabei hatte Bürgermeister Heyde bekundet, konsequent weiter auf E-Mobilität zu setzen, um die städtische Ökobilanz zu verbessern. Jetzt kommt für Rheinberg schon ein weiterer Baustein dazu: „Die Zukunft fährt Strom“ heißt es auch von den Verantwortlichen der Solvay Chemicals GmbH im Werk Rheinberg. Als Beitrag zur Mobilitätswende setzt das Chemieunternehmen verstärkt auf reine Elektro- oder auch Hybridfahrzeuge und kooperiert für den Ausbau einer Ladeinfrastruktur mit der Enni (Energie & Umwelt Niederrhein).
Norbert Mülders, Leiter des Solvay-Werks in Rheinberg, konnte dabei mit Enni-Geschäfts-führer Stefan Krämer und dessen Vertriebsingenieur Stephan Scholz jetzt gleich sechs Ladesäulen in Betrieb nehmen. „Hier können wir unsere Firmenfahrzeuge aufladen. An fünf der sechs Ladesäulen können aber auch Mitarbeiter-, Kunden- oder Privatfahrzeuge rund um die Uhr Ökostrom der Enni zapfen“, freut sich Norbert Mülders. Dass auch die Öffentlichkeit von den E-Ladesäulen profitiert, sei Solvay besonders wichtig, so der Werkleiter. Er gehört wie auch Enni-Chef Stefan Krämer zu begeisterten Elektrofahrern, deren Zahl bundesweit zuletzt deutlich gestiegen ist.
„Der Trend zum E-Fahrzeug ist nicht mehr zu übersehen“, so Krämer, der mit Enni auch durch Kooperationen mit heimischen Unternehmen das Ladenetz weiter ausbauen möchte. „Wir wollen wie schon bei regenerativen Projekten auch hier ein Vorreiter sein und so helfen, die heute noch existierende Lücke an Stromtankstellen zu schließen“, so Krämer.
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In der Tat sind auch im Kreis Wesel immer mehr Fahrzeuge mit E-Kennzeichen unterwegs. Die können nun auf dem Parkplatz vor der Solvay-Hauptverwaltung in der Rheinberger Straße an fünf der sechs neuen Ladestationen Energie tanken, bis zu elf Fahrzeuge gleichzeitig. Während fünf Ladestationen pro Ladepunkt 22 Kilowatt leisten, können die Fahrzeuge an der Schnellladesäule sogar bis zu 50 Kilowatt Leistung ziehen. „Für E-Fahrer unter unseren Mitarbeitern reicht so die Mittagspause, um bis zu 80 Prozent der Batterie aufzuladen.“
So passe das neue Angebot für Mülders ideal zur Solvay-Strategie hinsichtlich Nachhaltigkeit, klimaschonender Mobilität und Kreislaufwirtschaft. Bekanntlich setzt das Chemieunternehmen hierbei aktuell auch mit dem Bau eines neuen, mit Altholz befeuerten Kraftwerk-Kessels Zeichen. „Bei der Produktion von Prozessdampf und Strom sparen wir so jährlich rund 185.000 Tonnen CO2 ein. Dies ist ein wichtiger Beitrag, um unseren ökologischen Fußabdruck auch in Rheinberg zu verringern.“
Auch kleinere Gewerbetreibendesteigen auf Stromfahrzeuge um
Die Solvay Chemicals GmbH ist wie der Kreisverband Wesel der Arbeiterwohlfahrt oder die in Moers ansässige Lutz Bongen GmbH eines von mehreren Unternehmen, mit denen Enni am Niederrhein aktuell am Ausbau des Stromladenetzes arbeitet. Zudem verzeichnet Enni auch bei kleineren Gewerbebetrieben und Hauseigentümern steigenden Bedarf, die sich sogenannte Wallboxen für das Stromtanken zuhause oder im Betrieb einbauen lassen. Allein im zweiten Halbjahr 2020 hat Enni davon 44 Stück verkauft.
Auch das Angebot an öffentlichen Ladesäulen der Enni wächst zusehends. Den bislang sieben Ladestationen werden in Kürze in Moers 23 neue Ladepunkte an 11 Ladestationen folgen. „Hier können wir damit die Zahl mehr als verdoppeln“, sagt Vertriebsingenieur Scholz.
„Auch in Neukirchen-Vluyn kommen in Kürze nochmals drei weitere Ladesäulen hinzu. Durch ein dichteres Ladenetz und das stetig steigende Fahrzeugangebot werden sich E-Autos sicher auch am Niederrhein etablieren“, ist Scholz überzeugt.