Rheinberg. Sebastian Jacoby, Ratefuchs aus der ARD-Show „Gefragt – Gejagt“, ist unter die Schriftsteller gegangen.

Er nennt sich Quizgott und ist Curling-Europameister – zwei Dinge, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben. Sebastian Jacoby, der als Quiz-Jäger wöchentlich in der ARD-Quizshow „Gefragt – Gejagt“ auftritt, vereint die beiden Talente aber und sagt, Curling sei „wie Schach auf dem Eis“. Und aufs Glatteis führe er seine Gegner beim Raten auch gerne.

Auch im To Hoop im Bürgerzentrum Alpsray ist Jacoby regelmäßig zu Gast. Er leitet dort einmal im Monat das Kneipenquiz. Im Biergarten des To Hoop war der Quizmaster jetzt zu Gast, um sein neues Buch vorzustellen. Während er wartete, waren einige Quizbegeisterte noch auf dem Weg dorthin. Entweder auf dem Fahrrad oder zu Fuß, viele kamen aus der selben Richtung und fuhren die lange Alpsrayer Straße entlang über die A 57 Richtung Westen – wie bei einer Pilgerwanderung. Ihr Ziel war das Kneipenquiz mit dem Quizgott höchstpersönlich.

Fragen waren zu langweilig

Für den Wahl-Duisburger, der ursprünglich aus dem Oberstdorfer Allgäu stammt und beim Duisburger Stahlkonzern Thyssen-Krupp als Controller arbeitet, hat das Quizzen selbst in einer Kneipe angefangen. Mit Freunden besuchte er kurz vor dem Abitur ein Quiz in einem Irish Pub in Oberstdorf, das 1996 gerade erst eröffnet hatte, und bekam dabei „erstmal richtig einen drauf“. Bald merkte er aber, dass die Fragen des Quizmasters ihm zu langweilig wurden und entschied, das Quiz zukünftig selbst zu gestalten.

Während der Quizgott, der den Kneipenabend am Donnerstag im To Hoop moderieren sollte, immer wieder aufstand, um Fotos mit Gästen zu machen, trudelten immer mehr Quizteams ein. Pächter Sami Durak hakte die angekommenen Teams nach der Ankunft von seiner Teilnehmerliste ab. Den Rheinberger Titelverteidiger erkannte Jacoby sofort und begrüßte ihn freundlich als solchen, eine Frau rief ihm begeistert zu: „Ich habe Sie heute im Fernsehen gesehen.“

Ein besserer Quizzer werden

Auf einem Tisch im Biergarten, an dem Jacoby saß, lag auch eine Ausgabe seines Buchs mit dem Titel „So werden Sie zum Quizgott!“. Es ist Jacobys Buch, und gerade erst erschienen. Jacoby erklärt darin auf 160 Seiten in einem „schönen, runden, Potpourri“ alles rund ums Quiz, über Meisterschaften, verschiedene Quizszenen, die bekanntesten Fernsehshows, seinen eigenen Quiz-Lebenslauf und gibt Tipps, wie man sein Allgemeinwissen verbessern kann, um ein besserer Quizzer zu werden.

Zum Schreiben seines Buches habe ihn die Tatsache motiviert, dass er Fans und Quizzern immer wieder seine eigenen Lerntipps und erfolgreichen Tricks habe verraten sollen, so Jacoby. Und dass das Quiz, „diese Art von Freakshow“, einen regelrechten Hype erfahre. Auf das Ergebnis des Buches ist er stolz und fühlt sich dabei „wie ein Architekt“, dessen durchgeplantes Haus auf einmal steht.

Schließlich füllte sich der Biergarten und die letzten Quizzer kamen an, bereit, mit Neugier auch auf die Fragen zu warten, zu denen sie noch keine Antworten wussten. Jacobys Buch, das er in der Quiz-Pause verkaufen und signieren wollte, könnte ihnen helfen, ihre Quiz-Fähigkeiten bis zum nächsten Kneipenabend zu verbessern.