Die Händler des Wochenmarktes unterstützten die Charity-Aktion „Bewegen hilft“. Zwei prominente Frauen halfen ihnen am Samstag dabei

Rheinberg. Auf dem Ossenberger Wochenmarkt ist am Samstag für die Charity-Aktion „Bewegen hilft“ gesammelt worden. „Wir hatten eigentlich etwas richtig Großes vor, aber das ist ja in Corona-Zeiten nicht möglich“, erklärte Carsten Kämmerer, der die Aktion in diesem Jahr zum dritten Mal unterstützte. „Umso mehr freue ich mich, dass uns so viele dabei unterstützen, unseren Wochenmarkt ganz im Zeichen von ‚Bewegen hilft’ zu gestalten.“

Umsatz ankurbeln

Für den guten Zweck verzichteten die 15 Markthändler auf einen Teil ihres Umsatzes oder legten noch etwas drauf. Zusätzlich konnte Kämmerer prominente Verstärkung gewinnen: WDR-Haushaltsexpertin Yvonne Willicks und Radio-KW-Moderatorin Steffi Hain gingen persönlich hinter die Theke, um den Umsatz anzukurbeln, und scheuten sich auch nicht davor, mit der Spendendose über den Marktplatz zu gehen. 15 Stände bedeuten auch 15 völlig unterschiedliche Gewerbe, da muss Frau sich schon gut auskennen. Für Steffi Hain war das zumindest am Gewürzstand von Christian Mannitz kein Problem: „Ich habe ein Riesengewürzregal zu Hause und koche unheimlich gern indisch.“

Nebenbei empfahl die Moderatorin einer Kundin das passende Gewürz für einen Sauerbraten. Mannitz spendete an diesem Tag den gesamten Erlös aus dem Verkauf von Muskatnüssen an „Bewegen hilft“. Für Steffi Hain war aber genau das ein Problem: „Ich kriege die nicht richtig an den Mann. Die Leute scheinen genug davon zu Hause zu haben.“ Macht aber nichts, die Menschen spendeten auch ohne Einkauf, und so wurde die Dose von Yvonne Willicks, die mit ihrem Enkelsohn Lothar auf dem Arm eine Runde über den Marktplatz drehte, immer schwerer.

Ersteigert und geschenkt

Dafür gab es auf Wunsch auch mal einen Haushaltstipp aus erster Hand. Weil das Glücksrad in diesem Jahr ausfallen musste, versteigerte Kämmerer handsignierte Trikots von Schalke 04 und dem 1.FC Köln. Der Organisator staunte nicht schlecht, als das neue Schalke-Trikot von Markthändler Michael Tepass für 460 Euro ersteigert wurde. Wer jetzt glaubt, Tepass ist glühender Fan der Königsblauen, liegt falsch. Er ist Anhänger der Münchner Bayern und hat ein großes Herz: „Da stand ein Mädchen, dass sich dieses Trikot so sehr gewünscht hat, da habe ich es ersteigert und ihr geschenkt.“

Der „Tüchermann“, wie ihn alle nennen, wollte damit etwas zurückgeben: „Als Händler für Reinigungstücher und Desinfektionsmittel bin ich einer der wenigen, der von der Pandemie profitiert. Ich möchte denen helfen, denen es nicht so gut geht, und spende deshalb heute meine gesamten Einnahmen.“

Schneewalzer getanzt

Zu den Opfern der Pandemie zählen dagegen Carmen und Olaf Gutsche, die als Clowns „Oli und Feelinchen“ unterwegs sind. Nach Ossenberg waren sie mit ihrer Drehorgel gekommen. Für fünf Euro für den guten Zweck durfte sich jeder ein Lied wünschen, da wurde dann auch mitten im Sommer ein Schneewalzer getanzt.

Steffi Hain war inzwischen am Stand von Rebekka Arnolds und Daniela Bluth im Einsatz. Die Ossenbergerinnen bieten selbst gebastelten Schmuck, Dekoratives und Textilien an. Buchstäblich um die Wurst ging es am Metzgereistand von Thomas Boruta. „Egal, was die Leute kaufen, ich lege immer noch eine leckere Wurst dazu“, sagte Verkäuferin Karin Potenta. Auf der anderen Seite der Theke stand Yvonne Willicks und streckte den Beschenkten gleich die Spendendose entgegen.