Xanten. Der Xantener Tafel und dem Moerser Tierheim fehlen seit der Corona-Krise Spenden. Beide Einrichtungen bekommen jetzt Support von „Bewegen hilft“.

Die Corona-Krise hat die Xantener Tafel besonders getroffen: Die Zahl der bedürftigen Menschen sei während der Pandemie um gut zehn Prozent gestiegen, die Lebensmittelspenden allerdings zurückgegangen, es habe schlichtweg einige Produkte nicht mehr gegeben, erinnert sich Gudrun Rieberer. „In der Zeit, in der viel gehamstert wurde, war es wirklich schlimm. Das hat sich mittlerweile glücklicherweise etwas gelegt, genügend Ware haben wir aber trotzdem nicht“, sagt Rieberer, die gemeinsam mit ihrem Mann Harald die Tafel in Xanten betreibt. Das bedeutet: Lebensmittel müssen hinzugekauft werden, um die rund 600 Kunden wöchentlich zu versorgen. „Uns fehlen Gelder, weil wir unseren Shop, in dem wir Möbel und Kleidung anbieten, nicht wie gewohnt öffnen dürfen“, so Rieberer. Die Stadt sei der Tafel ebenfalls entgegengekommen, habe drei Monatsmieten erlassen und nehme derzeit keine Stromkosten. Seit gut eineinhalb Jahren befindet sich die gemeinnützige Hilfsorganisation nicht mehr unter der Trägerschaft der Caritas.

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Es hat sich ein eigener Trägerverein für die Xantener Tafel gegründet. Da kommt Guido Lohmanns Charity-Aktion „Bewegen hilft“ gerade richtig. In diesem Jahr erhält die Tafel einen Teil des Spendenerlöses. „Wir freuen uns, dass wir so eine Anerkennung erfahren. Das Geld können wir gut gebrauchen, weil wir jede Menge Handschuhe und Desinfektionsmittel für unsere kontaktarme Ausgabe besorgen müssen.“ Normalerweise engagieren sich 45 Helfer ehrenamtlich bei der Tafel. Einige gehören allerdings der Corona-Risikogruppe an und können in diesen Zeiten nicht mit anpacken. „Dafür haben sich sechs junge Xantener Pfadfinder gemeldet, die uns jede Woche richtig gut unterstützen und uns entlasten“, freut sich die Leiterin.

In diesem Jahr wurden im Moerser Tierheim mehr als 600 Tiere betreut

Denn es müssen jede Menge Kisten gepackt werden. Viele Kunden werden seit Corona beliefert, andere holen sich die Lebensmittel vor der Tür der Tafel an der Boxtelstraße ab. Auch wenn die Bedingungen schwierig sind, aufgeben ist für die Rieberers keine Option gewesen. „Wir haben die Tafel immer geöffnet gehabt. Etwas anderes könnten wir mit unserem Gewissen auch gar nicht vereinbaren.“ Keine Sommerfeste, keine Veranstaltungen und die Geldspenden spontaner Besucher fallen auch weg.

Die Corona-Krise stellt das Moerser Tierheim ebenfalls vor eine große Herausforderung. „Die finanziellen Einbußen kann man nicht weg reden“, sagt Peter Kuhnen, erster Vorsitzender des Tierschutzvereins. Da sind zusätzliche Spenden, wie die von „Bewegen hilft“, besonders nützlich, denn laufende Kosten und Tierarztkosten gehen weiter.

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Zusätzliches Geld soll in die Ausstattung der aktuell umgebauten Katzen- und Kleintierquarantäne investiert werden. „Es fehlen noch Unterbringungsmodule für den Aufenthalt der Tiere dort, Wärmelampen und eine bestimmte Beleuchtung für flackerfreies Licht“, erklärt Kuhnen. In diesem Jahr haben sich die Mitarbeiter bereits um mehr als 600 Tiere gekümmert.

Charity-Aktion musste abgesagt werden

Momentan leben drei Hunde, 60 Katzen und 25 Kleintiere im Moerser Tierheim. „Während der Pandemie konnten wir keinen ungewöhnlichen Zuwachs feststellen. Leider befürchten wir, dass sich das ändern könnte, wenn das normale Leben wieder Einzug in den Haushalten hält und vorschnell aufgrund der zusätzlichen Zeit, angeschaffte Tiere wieder abgegeben werden“, so Kuhnen. Es ist nicht das erste Mal, dass das Tierheim Teil von „Bewegen hilft“ ist. Um sich ebenfalls zu beteiligen, plante der Tierschutzverein am 15. August einen Spaziergang im Moerser Freizeitpark zugunsten der Charity-Aktion. Dieser musste aufgrund der steigenden Corona-Zahlen nun aber doch abgesagt werden.