Rheinberg. Schülerausschuss gründen, Haushaltssicherungskonzept abwenden, die Ortsteile stärken: Rheinbergs Bürgermeister Frank Tatzel hat noch viel vor.

Bereits nach seinem ersten Jahr im Amt, stand für ihn fest, bei der nächsten Wahl erneut antreten zu wollen, erzählt Bürgermeister Frank Tatzel. Nun ist es soweit, der Amtsinhaber geht bei der anstehenden Kommunalwahl im Herbst als parteiloser Kandidat ins Rennen. Die CDU empfiehlt aber, Tatzel zu wählen.

Direkter Kandidat der Partei ist der 54-Jährige so allerdings nicht – eine bewusste Entscheidung. „Es ist damit noch ehrlicher und transparenter, denn auch auf den Plakaten ist kein CDU-Logo, sondern der Hinweis, dass ich parteilos bin“, sagt Tatzel. „Der CDU-Vorstand hätte es natürlich gerne gesehen, wenn ich Parteimitglied geworden wäre. Das ist aus Parteisicht ein verständlicher Wunsch. Letztendlich stimmten der Parteivorstand und die Mitgliederversammlung einstimmig dem gemeinsamen Beschlussvorschlag zu.“ Diese Parteiunabhängigkeit habe sich bis jetzt bewährt. In einem Stadtrat ohne stabile Mehrheiten könne Tatzel neutral und parteilos besser vermitteln, als wenn ihm die Verfolgung von Parteiprogrammen oder Parteiinteressen unterstellt werden könne.

Sein jetziges Wahlkampfmotto: „Keine Experimente – Frank Tatzel wählen!“ Und dieser hat viel vor: Der amtierende Bürgermeister möchte in den nächsten fünf Jahren unter anderem einen Schülerausschuss gründen, um den Rheinberger Schülern eine stärkere Stimme zu verleihen. „Dort soll keine Parteijugend, sondern wirklich zwölf bis 18 Jahre alte Schüler des Amplonius-Gymnasiums und der Europaschule sitzen, die ein Vorschlagsrecht zu den Beschlussvorlagen der Verwaltung für den Stadtrat haben“, erklärt er.

Haushalt gut durch die Krise bringen

Zudem möchte Tatzel Rheinbergs Haushaltspläne gut durch die Corona-Krise bringen, um ein drohendes Haushaltssicherungskonzept und damit eine Steuerung von außen zu vermeiden. „Bund und Land haben umfangreiche Unterstützungsleistungen zugesagt. Die Umsetzungsmodalitäten müssen abgewartet werden. Die bereits eingeschlagenen Maßnahmen, die Aufwendungen langfristig abzuschreiben, sollten fortgesetzt werden.“

Ein neues Online-Einkaufs- und Restaurantportal für die Stadt soll den Einzelhandel und die Gastronomie unterstützen. Nach den Sanierungsarbeiten in der Innenstadt, will Tatzel die Entwicklung der anderen Ortsteile gemeinsam mit den Bürgern vorantreiben und entsprechende Förderanträge formulieren. Bei seinem Wahlkampf wird Frank Tatzel von seiner Familie und von Freunden unterstützt. „Als Einzelkämpfer werde ich so viele persönliche Gespräche wie möglich – zum Beispiel auf den Wochenmärkten – führen. Diese Gespräche und Erkenntnisse daraus, sind unentbehrlich für meine Arbeit.“

Er sieht seine Chancen gut

Seine Chancen im Wahlkampf sieht er gut – auch, wenn es mit Dietmar Heyde (Grüne) und Rainer Mull (FDP) bereits zwei Gegenkandidaten gibt. „Wie ich im Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern festgestellt habe, wünschen sich viele eine weitere Amtszeit von mir. Dieser Wunsch ist sicher auch in meiner persönlichen Art und Weise des Umgangs mit den Menschen begründet. Konkurrenten nehme ich aber immer ernst, denn ein Sprichwort sagt: ‘Hochmut kommt vor dem Fall.‘“