Rheinberg. Die Rheinberger wollen endlich zum Schwimmen und Plantschen ins Underberg-Bad. Am Montag soll es für bis zu 500 Besucher öffnen.
Es wird jeden Tag ein paar Grad wärmer und das Underberg-Freibad ist immer noch geschlossen. Das ärgert viele Rheinberger und sie fragen sich: Was ist da los? Wann können wir endlich schwimmen gehen? Bernd Wundermann aus Rheinberg hat zu Beginn der Ratssitzung in der Stadthalle klipp und klar gesagt, wie er die Sache sieht. Zuvor hatte er dem Bürgermeister eine Mail geschickt. „Wieso schafft es die Stadt nicht, endlich mal zuverlässig zu sagen, an welchem Tag das Freibad öffnet?“, fragte er.
Internetseite „eine Katastrophe“
Die Internetseite für das Bad sei eine Katastrophe, der letzte Eintrag weise auf das Saisonende am 13. September 2019 hin. Am 8. Mai habe es das erste Video gegeben, in dem Frank Tatzel als Bürgermeister die Baderöffnung in Aussicht stellt. Danach sei der Termin immer weiter nach hinten gerückt. „In anderen Städten wie Moers sind die Freibäder längst geöffnet. Nur in Rheinberg klappt das nicht“, schimpfte Wundermann. „Das ist nicht mehr nachvollziehbar.“
Frank Tatzel versuchte die Situation zu erklären. „Die regulären Vorbereitungen sind seit Mitte Mai abgeschlossen“, sagte er. Auch der Technische Beigeordnete Dieter Paus hatte bereits in der vergangenen Woche darauf hingewiesen, dass das Bad aus technischer Sicht startklar sei.
Am 20. Mai hätte eröffnet werden sollen, so der Bürgermeister. „Aber am 16. Mai kam wieder eine aktualisierte Corona-Schutzverordnung.“ Nun gebe es Testläufe im Freibad, damit die Schwimmer zum Ferienbeginn am Montag, 29.Juni, endlich ins Wasser können.
Umständliches Prozedere nötig
Tatzel erklärte das höchst aufwendige und umständliche Prozedere der Online-Registrierung. Besucher müssen sich über die neue Homepage anmelden, wenn sie ins Freibad möchten. Sie müssen eine allgemeine Datenschutzerklärung abgeben, zudem eine Corona-Datenschutzerklärung, müssen eine Versicherung abgeben, dass sie keine Symptome haben, die auf eine Covid-19-Erkrankung hinweisen. Erst wenn das alles vorliegt, wird die Online-Registrierung freigeschaltet. Formulare müssen Badegäste nicht mit zum Freibad bringen, die Registrierung wird an er Kasse abgerufen.
„Sie haben recht“, führte der Bürgermeister hinsichtlich der Kritik des Besuchers der Ratssitzung aus. „Viele Bäder sind schon geöffnet. In anderen Städten wird aber ganz darauf verzichtet, die Bäder zu öffnen.“ Das Underberg-Freibad wird vorerst maximal 500 Gästen zur Verfügung stehen.
Ein Diskussionspunkt war die Internetseite für die Rheinberger Bäder. Die CDU hatte schon 2016 beantragt, dass eine eigene Homepage für die Bäder angelegt und gepflegt wird. Die Internetseite underbergbadrheinberg.wordpress.com wurde dann in sehr einfacher Form umgesetzt. Die Ansprüche der Politik und sicher auch die vieler Bürger erfüllte sie nicht.
Die CDU etwa kritisierte, dass tagesaktuelle Informationen für die Badbesucher gefehlt hätten. Die seien aber gerade jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie dringend erforderlich.
„Veraltet und sexistisch“
In der Ratssitzung sagte Claudia von Parzotka-Lipinski von der SPD, dass sie die Kritik gut verstehen könne. Die Wordpress-Seite müsse unverzüglich vom Netz genommen werden, da sie nicht nur völlig veraltet sei, sondern auch Werbung mit sexististischem Inhalt enthalte.
Der Sportausschuss hatte Mitte Mai beschlossen, eine neue Seite an den Start zu bringen. Über die soll die Online-Registrierung erfolgen. Am Donnerstag war die Seite www.baeder-rheinberg.de noch nicht freigeschaltet. Das wird aller Voraussicht nach am Freitag geschehen.