Die Pforten des Demenzcafés der Nachbarschaftsberatung für die Gemeinde Alpen bleiben aufgrund der Corona-Pandemie leider vorerst geschlossen.

Alpen. Die meisten Menschen mit Demenz werden zu Hause gepflegt. Von ihren Angehörigen verlangt das ein enormes Engagement, sind sie doch rund um die Uhr im Einsatz. Um Ihnen einen Moment für sich, einen Ort zum Plaudern und zum Austausch zu bieten, hat die Nachbarschaftsberatung der Gemeinde Alpen im letzten Jahr das Café „Anno Dazumal“ für Menschen mit Demenz, deren Angehörige und Interessierte ins Leben gerufen. Einmal im Monat öffnet das „Anno Dazumal“ von 15 bis 17 Uhr im Amaliencafé der evangelischen Kirchengemeinde Alpen seine Türen.

Damit wurde eine Plattform geschaffen, über die sich Angehörige austauschen und Kontakte knüpfen können. Die Pforten des Demenzcafés der Nachbarschaftsberatung für die Gemeinde Alpen bleiben aufgrund der Corona-Pandemie leider vorerst geschlossen. Wann und in welcher Form das Café in den kommenden Monaten angeboten wird, „können wir aktuell nicht mit Bestimmtheit sagen. Vorerst sind alle Termine bis auf weiteres abgesagt“, sagt Soja Böhm, die Nachbarschaftskoordinatorin für Alpen.

Das Publikum begeistern

Während der Öffnungszeit steht sie sonst den Besuchern zur Seite. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit Bettina Schilling von der Gerontopsychiatrischen Beratungsstelle für den linksrheinischen Kreis Wesel (Moers-Xanten) in Kontakt zu treten, Fragen zu stellen und sich beraten zu lassen. Die ehrenamtlich tätigen Nachbarschaftsberaterinnen Tatjana Klümpen, Ulrike Terfloth und Christel Shaltookchi sind gelernte Altenpflegerinnen und Demenzbegleiterinnen. Sie gestalten das Beisammensein für die Menschen mit Demenz mit einer abwechslungsreichen Aktivierungsstunde.

„Vor Beginn der Pandemie haben wir im Rahmen des Cafés ein Demenztheater geplant“, erläutert Soja Böhm. Das geplante Puppentheater ist angelegt für Menschen mit Demenz und deren Angehörige und wird durchgeführt mit dem Bauchredner und Puppenspieler Bernard Bauguitte, der unter dem Künstlernamen „Bernardo do Baguette“ sein Publikum begeistert. Bauguitte ist vielen bekannt als Leiter des Diakonischen Werks in Rheinberg.

Mit vielen Bildern dekoriert

Auch mit dabei sein werden die beiden Puppen Oma Trude und Opa Theo. Die beiden haben ihr neues Zuhause auf Wolke 7 gefunden und beobachten von dort aus ihre Nachbarn, Verwandte, Freunde und Mitmenschen, um Petrus darüber Auskunft zu erteilen, welcher Seele er Einlas ins Himmelreich gewähren darf. Agiert wird hinter einer Holzbühne, die mit vielen liebevoll gestalteten Bildern dekoriert wird.

Bevor die Aufführung beginnt, werden die Gäste mit einer auf sie zugeschnittenen kurzen Einleitung begrüßt. Der Inhalt des Bühnenstücks orientiert sich am Leben von Bauguittes Mutter. Staunende Blicke und ein herzhaftes Lachen sind garantiert, denn Parallelen zwischen den dargestellten Personen und dem Leben der Zuschauer werden deutlich erkennbar sein.

Auf zwei Ebenen agieren

Das Thema Demenz ist am besten darzustellen und begreifbar zu machen, wenn die Akteure und Puppen als Unbeteiligte auf einer zweiten Ebene agieren, erklärt Bauguitte. Mit warmherzigem Humor wird so den detailreich gestalteten Puppen Leben eingehaucht.

„Wenn die Durchführung der Veranstaltung zu gegebener Zeit wieder möglich ist, wird dieser Nachmittag eine erfüllende Begegnung und eine abwechslungsreiche Unterhaltung bieten. Bis dahin wünscht das Team des Demenzcafés Anno Dazumal alles Gute und viel Gesundheit. Wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen. Falls jemand in dieser schwierigen Zeit Unterstützung benötigen, Sorgen und Nöte Sie belasten, sollte er sich nicht scheuen, die Nachbarschaftsberatung zu kontaktieren“, betont Sonja Böhm.

Die Nachbarschaftskoordinatorin der Gemeinde AlpenS ist telefonisch erreichbar (Festnetz. 02802-912-535Mobil: 0151-678-250-54) und per Email: sonja.boehm@alpen.de. Die Sprechzeiten - sind von Montag bis Freitag von 9 bis um 12 Uhr.