Alpen. Chris Lampert und Nadine Christine Hermanns bilden das Duo Re-Cover. Um ihr erstes Album veröffentlichen zu können, brauchen sie Unterstützer.

Plateau-Schuhe, Schlaghosen, glitzernde Pailletten: Die Auftritte der schwedischen Band ABBA waren bunt, auffällig, ein bisschen schrill. Wenn Chris Lampert und Nadine Christine Hermanns Abba-Lieder spielen, klingt das anders: Weniger schrill, leiser und gerade mal mit einer Akustikgitarre begleitet. Ja, die Musik des Duos ist ruhiger, aber keineswegs schlechter. Ganz im Gegenteil: Als Duo „Re-Cover“ interpretieren sie das Original auf ihre ganz eigene Art neu. Nun stehen sie kurz davor, ihr erstes eigenes Album mit zwölf Hits der Gruppe ABBA zu veröffentlichen.

„Mamma Mia“, „Super Trouper“ oder „Thank You For The Music“ stehen unter anderem auf der Songliste. „Das ist ein großer Traum, den wir uns damit erfüllen“, erzählt Lampert. Vor acht Jahren haben sich der heute in Hessen lebende Chris Lampert und die Alpenerin Nadine Christine Hermanns kennengelernt. Seitdem machen sie gemeinsam Musik, spielen kleine Konzerte und produzieren eigene Versionen von bekannten Songs der 1960er bis 80er Jahre.

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Während der Corona-Krise dürfen die Musiker natürlich auch keine Konzerte geben, haben sich so aber noch mehr auf ihr „digitales Vorhaben“ fokussiert, wie Lampert erklärt. Dieses digitale Vorhaben ist nämlich ein Crowdfundig-Projekt. Das erste Album wird finanziert, indem eine Vielzahl von Menschen das Album kauft oder eine beliebige Summe spendet, um so das Projekt möglich zu machen. „Natürlich hätten wir das Album auch einfach so veröffentlichen oder zum Kauf auf unserer Homepage anbieten können, so sehen wir aber, ob unser musikalisches Konzept überhaupt funktioniert oder wir etwas anders machen müssen.“

Erstes Finanzierungsziel: 4800 Euro

Erstes Finanzierungsziel ist ein Betrag von 4800 Euro. Zweites Ziel ist eine Summe von 12.000 Euro. Die Zahlen sind dabei nicht irgendwie gewählt. „Wir bezahlen davon Technik, Produktion, die Gema-Lizenzen aber auch ganz nüchtern betrachtet unsere Steuern“, so Lampert. Dabei setzt Re-Cover alles auf eine Karte: Sollte das erste Fundingziel, also die 4800 Euro, bis zum 30. Mai nicht erreicht werden, dann wird das Album nicht wie geplant produziert und die Unterstützer erhalten ihr Geld zurück.

Davon vollen Lampert und Hermanns natürlich nicht ausgehen. Sollte das erste Album aber ein Erfolg werden, hat Lampert schon weitere Ideen. „Ich habe einen riesigen Projektordner, den ich umsetzen möchte“ erzählt er lachend. Alle zwei Monate soll dann ein neues Album produziert werden. Als nächstes würde dann Phil Collins‘ Album „But Seriously“ in einer eigenen Version komplett gecovert werden.

Hört man nur einige dieser oder der ABBA-Songs wird schnell deutlich, dass es kein Orchester, keine verstärkenden elektronischen Elemente braucht, um einen vollwertigen Sound zu kreieren. Selbst bei den schnellen Nummern überzeugt Hermanns mit ihrer glasklaren und einfühlsam klingenden Stimme. Lampert spielt mal mehr, mal weniger verschiedene Tonspuren mit seiner Gitarre ein, die er dann übereinanderlegt. So entsteht ein vollerer Klang.

Das Duo produziert die Lieder selbst – und das kann je nach Song schon mal acht bis zwölf Stunden dauern. Aktuell ist das „ABBA Unplugged“-Album im Vorverkauf für acht statt zwölf Euro erhältlich.

Alle Infos zum Crowdfundig-Projekt der Musiker gibt es online unter www.startnext.com/abba-unplugged