Um den Ansturm vor den Feiertagen zu bewältigen, verschärfen Supermärkte in Alpen und Xanten die Regeln. Rein nur mit Einkaufswagen.

Xanten/Alpen. Die vergangenen Wochen hätten sich angefühlt, als wäre „jeden Tag Ostern und Weihnachten zeitgleich gewesen“, seufzt Jeffrey Karlen, Filialleiter des Rewe-Marktes in Xanten. Nun, da die Hamsterkäufe langsam abnehmen, steht Ostern tatsächlich vor der Tür. Viele Supermärkte in der Region rechnen am Gründonnerstag und Ostersamstag mit einem Kundenansturm, den es in Corona-Zeiten erst einmal zu bewältigen gilt.

Sie riefen in der Hoffnung auf Entzerrung dazu auf, die Ostereinkäufe schon früher zu tätigen. Mit ersten Erfolgen: „Am Montag und Dienstag kamen mehr Kunden als sonst“, sagt Thomas Luft, Leiter des Edeka-Marktes in Alpen. Dennoch werden für die zwei Haupteinkaufstage vielerorts zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die beiden Edeka-Märkte in Xanten kündigten Eingangskontrollen und eine Einkaufswagenpflicht an. Das gilt auch für Rewe in Xanten und Edeka in Alpen. Die Märkte werden ihr Kontingent auf 50 Wagen an diesen beiden Tagen reduzieren, um den Überblick über die Zahl an Menschen zu behalten, die sich im Supermarkt aufhalten. Denn die Vorgabe der Landesregierung von einem Kunden pro zehn Quadratmeter muss eingehalten werden.

Wartezeiten vor den Märkten sind wahrscheinlich. „Ich werde Mitarbeiter abstellen, die vor der Türe behutsam auf die Situation hinweisen und regelmäßig die Haltestangen der Einkaufswagen desinfizieren werden“, erklärt Luft.

Herausfordernd sei es gewesen, innerhalb kürzester Zeit ausreichend Handschuhe, Masken, und Desinfektionsmittel zu besorgen sowie Acrylglasscheiben an den Kassen zu errichten, so Luft. Oder die Kunden dafür zu sensibilisieren, Abstand zu halten, ergänzt Karlen, der dauerhaft nur noch drei von fünf Kassen geöffnet hat, um diesen Abstand zu gewährleisten. Für Mehl und Toilettenpapier führten beide Marktleiter Begrenzungen ein, schließlich hätte es auch Kunden gegeben, die „20 Pakete Mehl kaufen wollten“, sagt Karlen. Eine Stunde nach Ladenöffnung sei eine ganze Palette Klopapier meist leergefegt, auch wenn sich die Lage gerade langsam entspanne.

Die Belastung der Mitarbeiter ist überall groß. Die vergangenen Wochen hätte sein Personal durchgearbeitet und viele Überstunden angehäuft, sagt Luft. Die Lieferservices der Märkte seien im Dauereinsatz. Karlen hat sein Packteam erweitert, um die leeren Regale schnell wieder auffüllen zu können. Die Öffnungszeiten wurden von 22 auf 19 Uhr verkürzt, um „etwas Druck rauszunehmen.“ Der Marktleiter sieht seine Mitarbeiter als „wichtigsten Teil in der Kette“; sie kämen mit „2000 Menschen am Tag in Kontakt“ und seien allem ausgesetzt.

Das erkennen auch einige Kunden an. „Viel Wertschätzung“ sei ihm und seinen Mitarbeitern zuletzt entgegengebracht worden, betont Luft, die Menschen hätten sich teilweise sogar mit kleinen Geschenken, bedankt. „Die Leute sind froh, dass es Kassierer gibt“, sagt Karlen. Dankbarkeit, die in diesem Beruf nicht selbstverständlich sei.