Das Experiment ist geglückt: Das Küchen-Team des Schwarzen Adlers in Rheinberg kam ganz schön ins Schwitzen. Über Ostern geht es weiter.

Rheinberg-Vierbaum. Im Schwarzen Adler hat es am Wochenende so richtig gebrummt. Und das ohne Live-Musik, ohne Adler-Disco oder Kneipenbetrieb. Wie andere Gaststätten und Restaurants ist auch der Adler seit Mitte März geschlossen. Eine Katastrophe, denn erst zum Januar hatte eine eigens dazu gegründete Genossenschaft das Kulturlokal übernommen und war hoffnungsvoll mit neuem Vorstand, Aufsichtsrat und neuen Geschäftsführern gestartet.

Not macht erfinderisch, und so bot der Adler am Freitag, Samstag und Sonntag erstmals an, in der neuen Küche eine Reihe von Gerichten zu kochen und die für Selbstabholer bereitzustellen. Ein Experiment, das eingeschlagen ist wie eine Bombe und die beiden Köche Ulla Hein und Horst Vierhaus sowie Wirt Manuel Buri ganz schön ins Schwitzen brachte. „Wir hatten pro Tag rund 100 Vorbestellungen“, erzählt Geschäftsführer und Küchenchef Horst Vierhaus. „Damit haben wir nicht gerechnet.“

Auf das Konto überweisen

Die kleine Speisekarte kam gut an. Ob Massaman-Curry vom Rind, Königsberger Klopse in Kapernsauce, Kalbsschnitzel mit bunter Salatvariation, Pfannkuchen mit italienischem Landschinken oder Currywurst mit Pommes: Die Gerichte wurden reichlich geordert und abgeholt. Dabei gab es keinen direkten Kontakt zwischen Adler-Team und Kunden. An einem Tisch im Eingang des Lokals legten die Besteller abgezähltes Geld in einem Umschlag ab und bekamen dann ihre verpackten Menüs. Kartenzahlung war nicht möglich, allerdings konnte man den Betrag auf das Adler-Konto überweisen.

Die Verpackung war aus Kunststoff und damit leider nicht umweltfreundlich. Aber das sei in der Kürze der Zeit nicht anders machbar gewesen, teilte Genossenschaftsvorstand Fritz Wagener mit: „An andere Verpackungen ist derzeit nicht heranzukommen.“ Horst Vierhaus freut sich, dass die Adler-Küche so gut angekommen ist. Rund 70 Prozent der Kunden, so schätzt der Koch, seien Genossen gewesen, die „ihren“ Adler unterstützen wollten. Unter den anderen seien viele gewesen, die das Angebot einfach mal ausprobieren wollten. Vierhaus: „Ich würde mich auch über Anregungen freuen. Wenn jemand eine Idee hat, was wir auf die Speisekarte setzen sollten: immer gerne.“

Gekocht und gebraten

Wegen des großen Erfolgs geht es bereits am Mittwoch weiter in der Küche an der Baerler Straße 96. Wiederum von 12 bis 20 Uhr wird gekocht und gebraten, was das Zeug hält. Die letzten Bestellungen für den Tag sollten bis 19 Uhr, spätestens 19.30 Uhr, eingegangen sein.

Für die Ostertage hat sich der Adler-Koch etwas Besonderes ausgedacht: Als Feiertagsmenü wird er ein Spargelgericht anbieten, mit frischem Spargel von Schippers in Veen. Aber auch den wird man selbst abholen müssen. Vierhaus erklärt: „Wir liefern nicht aus, das geht schon aus Gründen der Hygiene nicht.“

Im Internet unter: www.schwarzer-adler.de