Sonsbeck. Klara und Johann Hornstra feiern am Freitag Diamanthochzeit, wobei die Feier wegen des Coronavirus nachgeholt werden muss

Sechs Jahrzehnte gemeinsam durchs Leben gehen – das schaffen nicht viele Menschen. Und natürlich gab’s auch bei Klara und Johann Hornstra ab und an „Unstimmigkeiten“, wie die 83-Jährige munter erzählt. „Aber das legte sich dann schnell, sonst wären wir nicht 60 Jahre verheiratet.“ Am 2. April 1960 schlossen Klara van Leyen und Johann Hornstra den Bund fürs Leben.

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Eigentlich sollte die Diamant­hochzeit groß gefeiert werden, mit einem schönen Mittagessen im Waldrestaurant Höfer und einem Kaffeetrinken nachmittags in dem Haus, das die beiden 1968 am Mühlenfeld gebaut haben. Doch die Verordnungen zur Corona-Pandemie lassen das nicht zu. „Das holen wir nach.“ Und dann wird gleichzeitig auch Johanns 85. Geburtstag gefeiert, der am heutigen 2. April vor 85 Jahren in Sonsbeck das Licht der Welt erblickte.

Zwei Töchter gingen aus der Ehe hervor

Johann Hornstra hatte vorgeschlagen, doch an seinem Geburtstag zum Standesamt zu gehen. „So konnte er sich immer unseren Hochzeitstag merken“, erzählt seine Frau, die am 19. Juni 1937 in Labbeck geboren wurde und sich noch gut an den Tag erinnert, an dem sie ihren Johann kennenlernte. „Karneval war es, am 20. Februar 1955. Meine Eltern, meine Schwester und ich wohnten da noch in Birten. Ich bin zum Schützenhaus geradelt, da traf man sich zum Tanzen.“ Seit diesem Abend verloren sich die beiden nicht mehr aus den Augen. Fünf Jahre später wurde geheiratet. Zwei Töchter gingen aus der Ehe hervor; die eine, Monika, ist heute 54 Jahre und lebt in Niedersachsen, die andere, Birgit, ist zwei Jahre jünger und wohnt bei Emmerich.

Drei erwachsene Enkelkinder haben Klara und Johann Hornstra, der vor 30 Jahren aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand treten musste. Bis dahin hatte der Autoschlosser, der von 1950 bis 1953 bei Opel Beck in Xanten in die Lehre ging, bei der Niag in Geldern gearbeitet. In seiner Freizeit reparierte er Autos von Bekannten oder Familienangehörigen, hatte sich dafür in der Garage neben dem Haus extra eine Grube gebaut.

Nicht so viel unter Menschen kommen

Seine Frau Klara ist gelernte Herren- und Damenschneiderin, hat daheim eine kleine Änderungsschneiderei eingerichtet, Näharbeiten angenommen und so etwas dazuverdient. „Die Kinder konnten doch schön im Garten spielen, das lief ganz gut“, sagt die 83-Jährige, die immer gerne Fahrrad gefahren ist und auch heute noch auf den Sattel steigt. Denn einen Führerschein hat sie nicht, und ihr Mann kann schon lange nicht mehr Auto fahren. Aber spazieren, eines der Hobbys der Eheleute, das ist mit dem Rollator noch möglich. Das machen die beiden auch wieder, wenn es draußen etwas wärmer wird. Und wenn’s mal schwere Sachen zu besorgen gibt oder ihr Mann zum Arzt nach Geldern muss, dann hilft „ihre gute Seele“ aus, die seit drei Jahren einmal die Woche im Haus am Mühlenweg reinemacht und auf die Klara Hornstra nichts kommen lässt.

Gesundheit, die wünscht sie sich und allen Menschen auf der Welt. Ob sie sich Sorgen macht wegen Covid-19? „Nein. Wenn Sie nicht so viel unter die Menschen kommen, dann passiert schon nichts.“