Als sich die „Rabenmütter“ noch nicht zu der Absage durchgerungen hatten, stand für alle Akteure noch eine große Durchlaufprobe an.

Rheinberg. Schon seit rund einem Jahr haben die „Rabenmütter“ für die Aufführung des Kindertheaterstückes „Antonia und der Reißteufel“ geprobt. Am Samstag, 25. April, 15 Uhr, sollte es im St.-Anna-Pfarrheim Premiere haben. Doch leider muss das ganze Vorhaben abgeblasen werden. Der Grund: das Coronavirus. Die Entscheidung musste gefällt werden, aber sie schmerzt alle Beteiligten. Viel Energie, viel Herzblut steckt in dem Projekt.

Als sich die „Rabenmütter“ noch nicht zu der Absage durchgerungen hatten, stand für alle Akteure noch eine große Durchlaufprobe an. Eine Art Standortbestimmung auf dem Weg zur Premiere.

Alles im Premierenmodus

Rund anderthalb bis zwei Stunden haben die normalen Probenabende gedauert, an denen zumeist einzelne Sequenzen einstudiert werden. „Das ist einfach zu wenig Zeit, um das ganze Theaterstück durchzuspielen“, sagt Angelika Kohl von der Theatergruppe „Rabenmütter“. Jetzt hat das Ensemble genau das getan. Das heißt: Von der Maske über die Kostüme bis zu den Kulissen war alles im Premierenmodus.

Ungewohnt sei für die Schauspieler dabei vor allem eins gewesen, schildert Kohl: die großzügigen Abmaße der Bühne. Schließlich sind die Probenräume weitaus kleiner und lassen nur wenig Theatergefühl aufkommen. „Auf- und Abgänge, Vorhang, Spielräume – dafür müssen die Akteure ein Gefühl entwickeln“, so Angelika Kohl. Und mit Akteure sind nicht die Schauspieler allein gemeint. Zum rund 20-köpfigen Ensemble gehören auch Techniker und zwei Souffleusen. Vor allem technische Überlegungen spielen eine wichtige Rolle: Wo sind zentrale Elemente des Bühnenbilds aufzustellen oder aufzuhängen? Wie schnell sind Wechsel im Bühnenbild zu realisieren? Was ist mit dem Thema Beleuchtung?

Bittere Absage

Das erste Fazit lautet: Aus einzelnen Puzzlestücken wurde langsam ein großes Bild. „Aber es gibt eben immer Dinge, die noch verbessert werden können“, verrät Angelika Kohl. Deshalb sollte die nächste große Durchlaufprobe am 29. März stattfinden.

Bis dahin wäre für die Theatergruppe Detailarbeit angesagt gewesen. Es sollte weiter gefeilt werden – an Bühnenbild, Kostümen und natürlich am Text.

Doch dazu kommt es nun leider nicht. Die „Rabenmütter“ sind wie viele andere in den Strudel der Coronavirus-Vorsichtsmaßnahmen geraten. „Unsere Premiere wird leider abgesagt, wir stellen die Proben erst einmal ein“, so Angelika Kohl.

Möglicherweise wird „Antonia und der Reißteufel“, geschrieben von Christian Kolonovits und Angelika Messner, am Donnerstag, 11. Juni, 15 Uhr, bei der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort auf der Open-Air-Bühne aufgeführt. Der Termin war fest vereinbart, ob er stattfindet, wird sich zeigen.

Unterstützt worden ist die Produktion des Kindertheaterstücks von der Sparkasse am Niederrhein und dem Rheinberger Unternehmen Bache.