Wer sich im Ausland aufhält, muss wegen der Corona-Krise zusehen, wie er zurückkommt. Heidrun und Klaus Lang haben es gerade noch geschafft.

Rheinberg. Tausende Deutsche sind derzeit im Ausland gestrandet, weil Airlines Flüge wegen der sich ausbreitenden Corona-Krise streichen oder Länder die Reisefreiheit beschränken. Mit bis zu 50 Millionen Euro will das Auswärtige Amt sie nun einfliegen lassen. Bundesaußenminister Heiko Maas steht in Verhandlungen mit Kollegen anderer Staaten.

Einige Urlauber sind noch mit einem blauen Auge davongekommen und konnten ohne staatliche Unterstützung ausreisen. So etwa zwei Ehepaare aus Millingen, die in den Vereinigten Staaten waren und seit Dienstag wieder zu Hause sind. „Unser Reiseveranstalter hat zum Glück rechtzeitig reagiert“, erzählen sie erleichtert.

Es hat geklappt

Auch Heidrun und haben es noch geschafft. Sie sind am Mittwoch in Rheinberg eingetroffen. „Wir sind früher zurückgekommen“, so Klaus Lang. „Das ist zwar schade, aber wir sind froh, dass alles noch ohne größere Komplikationen geklappt hat.“

Die Langs waren in Los Angeles und haben ihren Sohn besucht, der dort mit Ehefrau und den beiden Kindern lebt. Klaus Lang: „Wir waren zunächst in San Francicso. Das war alles sehr entspannt und wir haben von Corona so gut wie gar nichts mitbekommen.“ In der Stadt habe man beispielsweise nur sehr wenige Menschen mit Schutzmasken gesehen, überall habe Betrieb auf den Straßen geherrscht.

Erschöpft, aber guter Dinge

Danach war dann aber schnell klar: Es wird ernst. Präsident Donald Trump hatte zwischenzeitlich den nationalen Notstand ausgerufen. Das blieb nicht ohne Folgen, wie der Rheinberger berichtet: „Die Amerikaner haben sämtliche Supermärkte leer gekauft. Eier, Milch, da war nichts mehr zu kriegen.“

Weil sich abzeichnete, dass die Aus- beziehungsweise Rückreise ein Problem werden könnte, beschlossen die Langs, sich schon früher auf den Heimweg zu begeben. Klaus Lang: „Eigentlich wollten meine Frau und ich erst am 25. März bis Kopenhagen fliegen, dort ein paar Tage bleiben und dann weiter nach Rheinberg.“ Nun aber gab sich Lang-Sohn Max alle Mühe, den Eltern Ausweichflüge zu buchen. Was zum Glück auch gelang: Von Los Angeles (wo es zu allem Überfluss tagelang ununterbrochen geregnet hatte) flogen die beiden Rheinberger zunächst nach Newark in New Jersey bei New York. Dort nahmen sie einen Anschlussflug nach Frankfurt, von dort ging es dann mit einem Mietwagen weiter nach Hause. Nach rund 24 Stunden erreichten sie ihr Zuhause an der Goldstraße – „erschöpft, aber guter Dinge“ und voller Vorfreude auf die selbstverordnete Quarantäne, wie sie sagen. „Wir sind froh, wieder hier zu sein“, betonen die Langs. „Natürlich hätten wir gerne noch Zeit mit unseren Kindern und Enkelkindern verbracht. Aber es ist wie es ist. Und wie sagt man so schön am Niederrhein? Man weiß nie, wofür es gut ist.“