Der Abi-Jahrgang 2019 vom Rheinberger Amplonius-Gymnasium hat es möglich gemacht und für die Anlage Geld zur Verfügung gestellt.
Rheinberg. Viele Hände, schnelles Ende, so lautete das Motto der gut 40-köpfigen Mannschaft. Konfirmanden, Leute vom Naturschutzbund (Nabu) und Presbyteriumsmitglieder trafen sich im Garten von Pfarrer Heiner Augustin in Budberg. Die milden Temperaturen haben die Pflanzsaison eingeläutet, und anzupflanzen hatten die Akteure an jungen Obstbäumen genug. Der Abi-Jahrgang 2019 vom Rheinberger Amplonius-Gymnasium hat es möglich gemacht und für die Anlage einer Streuobstwiese im Garten der evangelischen Kirchengemeinde Geld zur Verfügung gestellt.
Das Ganze hat System, wie Sylvia Oelinger vom Nabu-Rheinberg erläutert. „Über die Spende, die uns stellvertretend Nils Awaters überreicht hat, haben wir uns gefreut. Auch weil wir damit ein Thema im ökologischen Naturschutz für Jugendliche anschaulich besetzen. Arten und Biotopschutz werden vereint“, sagt Oelinger. „Die Klasse hat ein eindeutiges Zeichen gesetzt, denn Heimat- und Kulturpflege beginnt vor der Haustür.“
Gemeinsam mit dem Nabu-Vorsitzendem Wilfried Ingensiep wurde zuvor der Baumbestand im Pfarrgarten überprüft. Der letzte heiße Sommer hat manchem Baum den Rest gegeben. Für die weiteren Aktivitäten wurde der Konfi-Unterricht für die Jugendlichen auf den Samstag verlegt. Parallel zur Aktion im Pfarrgarten wurden in Orsoy drei Obstbäume gepflanzt und eine Bienenhecke auf der Streuobstwiese angelegt. „Damit schaffen wir für Insekten eine ökologische Vernetzung“, erklärt Oelinger.
Alte Obstbaumsorten wie Rote Ananasrenette, Roter und Weißer Boskop
Für Pfarrer Augustin war es eine willkommene Aktion, die nicht nur das System in der Natur für die Konfis transparent macht. „Die gemeinsame Aktion verbindet untereinander“, findet Augustin. Für die Zwillinge Tom und Tobias Tanneberger (11) ein gelungenes Projekt. „Wir reden nicht darüber, sondern wir machen“, sagten die jungen Amplonianer. Feuer und Flamme waren ebenfalls Matti Schwarz und Birk Clausen (11), „weil es einfach riesigen Spaß war und wir etwas für die Natur tun konnten. Das ist wichtig.“
Mit Spaten und Ramme wurde gearbeitet, um alten Obstbaumsorten wie Rote Ananasrenette, Roter und Weißer Boskop, Sternrenette, Bühler Frühzwetschge bis zur Großen Grünen Reneclode einen guten Start zu geben
Bewusst fiel bei der Auswahl der Jungbäume die Wahl auf alte, bewährte Sorten, die früher die Kulturlandschaft ausmachten. Mit dem Anpflanzen allein ist es jedoch nicht genug, wie Pfarrer Augustin erläuterte. „Daran können sich weitere Aktionen von der Ernte bis zur Verarbeitung und einem gemeinsamen Genuss anschließen. Es stellt sich für unsere Konfirmanden ein Kreislauf dar mit klarem, praktischen Bezug.“
Streuobstwiesen gelten als die Hotspots der Biodiversität. Sie bieten rund 3000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum.
Mit von der Partie ist auch die Imkerei „Honig aus Orsoy“
Mit von der Partie ist auch die Imkerei „Honig aus Orsoy“ mit Ulrike Reimann und Peter Schöttler. Sie werden noch Bienenvölker ansiedeln. Weitere Pläne sind in Vorbereitung, wie beispielsweise die Anlage von insektenfreundlichen Blumenwiesen.
Oelinger: „Für uns ist das Projekt schon deshalb gelungen, weil wir über die Jugendlichen auch bei den Eltern auf entsprechende Akzeptanz stoßen.“