Die Probleme auf der Zugstrecke der Regionalbahn 31 „Der Niederrheiner“ reißen nicht ab. Jetzt soll Bürgermeister Tatzel Druck machen.
Rheinberg. Die Probleme auf der Zugstrecke der Regionalbahn 31 „Der Niederrheiner“ reißen nicht ab. Viele Züge haben Verspätungen, manche fallen ganz aus. In Xanten haben Schüler daher eine Unterschriftenaktion gestartet, um ihrem Protest darüber mehr Ausdruck zu verleihen (wir berichteten). Auch in Rheinberg kommt erneut Kritik an der Nordwestbahn auf. „Heute kam der Zug nicht um 7.18 Uhr, sondern um kurz vor acht. Der Zustand ist nicht hinnehmbar“, sagte Angelika Sand (CDU) im Rheinberger Haupt- und Finanzausschuss am Dienstagabend. „Es ist doch unsere Pflicht, etwas dagegen zu tun.“
Jürgen Bartsch (Grüne) spricht von einem „Skandal“, einem Dauerzustand und von „Ausbauperspektiven seitens der Bahn, die keine sind.“ Der Ausbau der Strecke rückt in weite Ferne. Mitte der 20er Jahre könnte die bisher eingleisige Verbindung erweitert werden. Der Grünen-Politiker forderte Bürgermeister Frank Tatzel auf, gemeinsam mit den Bürgermeistern der anderen betroffenen Kommunen entlang der Zugstrecke, die Initiative zu ergreifen.
Protestnote setzen
„Wir erwarten, dass sie als Repräsentanten zum VRR, zur Nordwestbahn oder nach Berlin fahren und eine Protestnote setzen. Wir müssen den Verantwortlichen so lange in den Ohren liegen, bis etwas passiert“, so der Fraktionssprecher. Tatzel verwies darauf, dass er mit seinen Amtskollegen im vergangenen Jahr bereits die zuständigen Unternehmen kontaktiert habe. Er sagte dem Ausschuss zu, erneut mit den Bürgermeistern über die Problematik zu sprechen.
Peter Tullius (SPD) mahnte, die richtigen Ansprechpartner ausfindig zu machen. Die Nordwestbahn habe im letzten Jahr reagiert, nachdem man ihr „kräftig auf die Füße getreten sei“. Herbert Becker (FDP) versuchte dennoch einen positiven Aspekt in die Diskussion einzubringen. Er erhielt während der Sitzung eine Nachricht vom FDP-Landtagsabgeordneten Stephan Haupt, dass die „Wir4-Kommunen“ Rheinberg, Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn eine Fördersumme von 4,9 Million Euro für den Öffentlichen Personennahverkehr erhalten.
Ob da auch Mittel für die Bahn vorgesehen sind, wusste Becker allerdings auch noch nicht.