An der Budberger Seenplatte sind die Amphibien unterwegs. Für Kröten und Co bestehen große Gefahren. Der NABU bittet um Rücksicht.

Rheinberg. Es kreucht und fleucht wieder. Kröten und Co sind erneut auf Wanderung. Deshalb gilt: Achtung! Nach einer längeren Pause gibt es jetzt wieder die nächtliche Vollsperrung an der Budberger Seenplatte. Am 21. Februar war diese wegen wandernder Amphibien eingerichtet worden. Dann sorgte Sturmtief Sabine mit orkanartigen Böen, Starkwind und kalten Temperaturen für eine Wander- und Sperrpause. Trotz relativ warmer Abendtemperaturen wurden in den letzten 3 Tagen um 19 Uhr bei den Kontrollrunden keine Tiere beobachtet. Dies änderte sich Sonntagabend schlagartig. Meldungen von laufenden Tieren in der Umgebung, ließen die NABU-Helfer gegen 20 Uhr erneut nach dem Rechten sehen.

Acht Grad und anhaltender Regen sorgten dafür, dass binnen kürzester Zeit alles unterwegs war: Männchen, Pärchen, Weibchen und Molche. Zahlreiche überfahrene Tiere wurden gefunden. Die Wetterverhältnisse machen es auch den NABU-Helfern nicht einfach, die Situation optimal einschätzen zu können.

Schnell austrocknen

In der Tat war es am nächsten Morgen mit 2 Grad ungemütlich kalt. Abends zuvor hielten jedoch die wärmeren Temperaturen bis nach Mitternacht an, bevor die Kaltfront durchrauschte. Auch für die nächsten Tage sind die Abendtemperaturen nach Einsetzen der Dämmerung kritisch. 5 bis 7 Grad, eine Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 % und ein bedeckter Nachthimmel, sind die idealen Voraussetzungen für die Wanderung. Starker Wind lässt die feuchte Haut schnell austrocknen. Zudem empfinden die Tiere den Wind als kalt auf der Haut.

Aber auch hier wurden die Helfer vom NABU mehrfach von wandernden Tieren überrascht. Auch in der Bendstege in Orsoy wurden in einer halben Stunde 73 Einzeltiere und 5 wandernde Pärchen gezählt. Am mobilen Amphibienzaun in Alpsray landeten ebenfalls fast in jedem Eimer Erdkröten.

Bitte umfahren

Umleitungshinweise sind mittlerweile ausgeschildert. Die Anwohner und Autofahrer werden gebeten, in den nächsten Wochen die Budberger Seenplatte ab 19 Uhr bis morgens 7 Uhr zu umfahren. Um vorsichtige Fahrweise wird außerdem auf der Straße Rüttgersteg/ehemaliger Bahnhof Eversael gebeten. Hier kreuzen die Tiere bei entsprechendem Wetter massenhaft die Straße und finden, selbst wenn sie nicht vom Autoreifen erfasst werden, durch die vom Fahrzeug erzeugte Druckwelle den sicheren Tod, mahnt der NABU