Xanten. Der Tourismus hat sich zu einem Standbein entwickelt. Viele Einwohner sehen Vorteile, aber sie befürchten auch Nachteile wie eine Umfrage zeigt.
Jedes Jahr besuchen Hunderttausende Menschen aus dem In- und Ausland die Stadt Xanten, besichtigen den Archäologischen Park, den Dom, die Museen oder die Innenstadt. Was denken die Einwohner darüber? Welche Folgen sehen sie für die Stadt? Wie verändert sich ihr eigenes Leben durch den Tourismus? Das hat Isabelle Borgers für eine Bachelorarbeit wissen wollen. Mehrere Hundert Menschen aus Xanten haben sich an ihrer Umfrage beteiligt. Die Ergebnisse ergeben ein differenziertes Meinungsbild.
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Was Xantener zum Tourismus sagen: Eine Mehrheit der Teilnehmer meint, dass sich der Tourismus positiv entwickelt und zugenommen hat (Ja: 327, Nein: 76). Die meisten sprachen sich auch dafür aus, dass er für die Stadt wichtig bleibt (Ja: 381, nein: 76) und Xanten als Reiseziel beworben wird (Ja: 418, Nein: 59). Aus ihrer Sicht überwiegen die positiven Auswirkungen des Tourismus (Ja: 384, nein: 133). Xanten sollte die Entwicklung des Fremdenverkehrs weiter fördern und unterstützen (Ja: 353, Nein: 126). Eine Mehrheit der Teilnehmer ist auch stolz darauf, dass Xanten ein beliebtes Reiseziel ist (Ja: 336, Nein: 64), und will anderen Menschen von den Angeboten der Stadt erzählen (Ja: 361, Nein: 103) Außerdem wollen sich viele dafür einsetzen, dass Xanten „so besonders bleibt“ (Ja: 216, Nein: 159).
Welche Vorteile Xantener sehen: Aus Sicht der Umfrage-Teilnehmer bringt der Tourismus mehrere Vorteile mit sich: zum Beispiel Arbeitsplätze (das sagten 117), vielseitige Angebote (52) und eine gepflegte Innenstadt (36). Eine Mehrheit stimmte auch der Aussage zu, dass die touristische Entwicklung das optische Erscheinungsbild von Xanten verbessert (Ja: 398, Nein: 67), dass der Anstieg der Gästezahlen gut für die lokale Wirtschaft ist (Ja: 429, Nein: 45) und der Tourismus dabei hilft, dass historische Gebäude in Xanten restauriert werden (Ja: 314, Nein: 66). Weniger eindeutig war das Ergebnis, als Isabelle Borgers den Teilnehmern folgende Sätze vorlegte: „Der Tourismus hilft, den eigenen Charme Xantens zu bewahren“ (Ja: 225, Nein, 189) und „Die Tourismusentwicklung erhöht die Lebensqualität in Xanten“ (Ja: 242, Nein: 169).
Welche Nachteile Xantener befürchten: Viele Umfrage-Teilnehmer sehen auch Nachteile durch den Tourismus. Eine Mehrheit stimmte den Aussagen zu, dass der Tourismus dazu führe, dass Xanten überfüllt ist (Ja: 303, Nein: 163), dass sich die Lebenshaltungskosten erhöhen (Ja: 341, Nein: 79) und dass die Mieten und Kaufpreise von Wohnungen und Häusern steigen (Ja: 396, Nein: 37). Vor allem die Innenstadt sei von diesen Entwicklungen betroffen, sagten die meisten Umfrage-Teilnehmer (153).
Ausblick: Nur wenige Umfrage-Teilnehmer sehen in den Touristen ein Ärgernis (66 stimmten dieser Aussage zu, 322 nicht). Die Mehrheit sieht die Vorteile durch die vielen Gäste in der Stadt. Aber die Entwicklung wird skeptisch beobachtet. Immerhin 195 stimmten dem Satz zu, dass „sie das Gefühl bekommen, dass die Stadt nicht mehr ‚ihre’ ist, sondern die der Touristen“. Das waren fast so viele, wie diesem Satz widersprachen (228).
Und 135 befürchten, dass die steigende Anzahl von Touristen die Lebensqualität der Stadt verringern könnte. Zwar sehen das 245 anders, und viele wünschen sich auch, dass noch mehr Touristen nach Xanten kommen, am besten sogar hier übernachten (134). Aber eine Mehrheit hätte es lieber, wenn in der Stadt nicht noch mehr Gäste sind als heute, sondern gleichbleibend viele (279 sagten das).