Blues, Comedy, Kabarett und Kunst gibt es im Vierbaumer Lokal weiterhin. Jetzt ergänzen Konzerte von Liedermachern wie Ingo Pohlmann das Programm

Rheinberg. Das Vierbaumer Kulturlokal Schwarzer Adler wird seit diesem Jahr von einer Genossenschaft geführt. Fast alles ist neu: Eigentümer, Wirt, Koch – und auch die Kulturarbeit verändert sich. Allerdings nur zum Teil. Der bisherige Eigentümer und Betreiber Ernst Barten sorgt mit dem Verein Kulturinitiative Schwarzer Adler weiterhin dafür, dass im 200 Menschen fassenden Saal Leben auf die Bühne kommt. Blues, Kabarett, Comedians, zudem Kunstausstellungen in der Kneipe, das alles wird es auch künftig geben.

Aber es kommt Neues dazu, wie Marco Nöchel beschreibt. Der Orsoyerberger ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Adler-Genossenschaft und sagt: „Ein ganz großer Wunsch vieler Genossen ist es, dass die Kulturarbeit im Adler nicht nur fortgeführt, sondern auch erweitert wird. Ein Ziel ist es, auch kulturelle Angebote für ein jüngeres Publikum zu unterbreiten.“ Wie das aussehen kann, lässt sich jetzt erstmals im druckfrisch vorliegenden Programmheft für die erste Jahreshälfte erkennen. Denn neben Altbewährtem wie der Duisburger Uralt-Band Bröselmaschine mit Peter Bursch (Samstag, 15. Februar) oder Detroit-Rock-Legende Mitch Ryder (Donnerstag, 27. Februar) sowie Kabarettabenden etwa mit dem Kölner Kabarettisten Jürgen Becker (Freitag, 28. Februar, bereits ausverkauft) gibt es auch frische, neue Töne. Mit Ingo Pohlmann (Samstag, 29. Februar), Emilys Giant (Freitag, 13. März) und Tim Neuhaus (Freitag, 16. Mai) kommen drei Singer-/Songwriter an die Baerler Straße.

Melodie und Beats

Neben Marco Nöchel ist André Lapehn federführend in dieser Reihe. Der Orsoyer hat sich als Marke den Namen „Pflug und Segen“ ausgedacht, hat das Konzept erarbeitet und die Künstler gebucht. „Unsere Ursprungsidee war: Der Schwarze Adler liegt in Vierbaum, idyllisch auf dem Land und ist bekannt für Blues und Bluesrock. Als Kontrast dazu passen die schönen Klänge, die so etwas wie ,Mut zur Landliebe’ ausdrücken sollen“, so Lapehn. Das Konzept: Konzerte, die nach dem Takt des Bauernkalenders funktionieren: Im Winter was Ruhiges, im Frühling was Buntes. Untertitel: „Zwischen Feld und Acker, Kuh und Schaf, ist genügend Platz für Melodie und Beats.“

Marco Nöchel: „Und immer gibt es nach diesen Konzerten eine Aftershow-Party.“

Es läuft bisher gut

Mit der Wortschöpfung „Pflug und Segen“ als Bekenntnis zur Provinz verbindet sich nicht zwangsläufig Musik von Liedermachern wie den drei genannten. Auch andere Gattungen sollen zum Zug kommen. „Aber“, so Nöchel, „irgendwo müssen wir ja anfangen.“ Im Blick haben die beiden Initiatoren ein Publikum zwischen 30 und 40 Jahren. „Es ist ja leider etwas aus der Mode gekommen, neue Live-Bands und-Musiker entdecken zu wollen. Dazu möchten wir das Publikum gerne animieren“, so Nöchel, der wie André Lapehn früher Bass in einer Band gespielt hat. Lapehn recht erfolgreich bei „Leo Can Dive“ – mit Plattenvertrag, Album und Tournee.

Heute arbeitet er im Consulting-Bereich, hat aber auch für das Duisburger Traumzeit-Festival und die Duisburger Akzente gearbeitet. Die Herausforderung sei nun, mit der neuen Reihe ein neues Publikum an den Adler zu binden. Das läuft bisher gut an. Für das Pohlmann-Konzert sind schon viele Karten verkauft. Mit „Wenn jetzt Sommer wär“ hatte der Sänger und Gitarrist 2006 seinen bisher größten Hit. Im Adler spielt er nicht mit Band, sondern ganz allein. In Clubs wie dem Adler sieht man Pohlmann eher selten. Üblicherweise spielt er in größeren Hallen.

Infos und Eintrittskarten für alle Veranstaltungen im Adler kann man weiterhin über die Seite www.schwarzer-adler.de beziehen. Tickets gibt es auch über den Anbieter Eventim. Zusätzlich ist jetzt auch die Seite www.pflugundsegen.de geschaltet.