Rheinberg/Alpen/Xanten/Sonsbeck. Die SPD in Rheinberg, Alpen, Xanten und Sonsbeck findet unisono: Die neue Parteispitze hat die richtige Besetzung mit Walter-Borjans und Esken.
Lange war nicht abzusehen, welches Duo das Rennen um den Bundesparteivorsitz der SPD für sich gewinnen wird. Samstag stand dann fest: Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans haben das Mitgliedervotum mit einer relativ knappen Mehrheit von 53 Prozent für sich entschieden. Die NRZ hat bei den hiesigen SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzenden nachgefragt, wie sie dieses Ergebnis beurteilen. Für Peter Tullius, Parteivorsitzender der SPD in Rheinberg, hat sein Wunschpaar gewonnen. „Für mich ist diese Wahl die richtige Entscheidung“, sagte er. „Das Duo Scholz und Geywitz stand für Festhalten an bisherigen Strukturen. Das hätte nicht schlecht sein müssen, das Ergebnis zeigt aber, dass der Wunsch nach Veränderung innerhalb der Partei da war.“
Die Kluft verkleinern
Die SPD sei nun für einen Neustart gut aufgestellt, um verlorenes Vertrauen der Wähler zurück zu gewinnen. Jetzt müsse die Bundesspitze die Themen, Bildung, Chancengleichheit und Vertretung der Arbeitnehmer wieder in den Vordergrund rücken. Jörg Banemann, Vorsitzender der Alpener Sozialdemokraten, hatte mit diesem Wahlergebnis nicht gerechnet. Nach der ersten Abstimmung sah er Olaf Scholz vorne. „Ich bin angenehm überrascht und davon, wie sich Norbert Walter-Borjans gibt, sehr angetan.“Die SPD müsse auf Bundesebene jetzt anfangen, „die Kluft zwischen den Wählern und der Politik zu verkleinern.“
Mehr um die Themen kümmern
Banemann geht davon aus, dass die neue SPD-Spitze nicht von heute auf morgen die Große Koalition kippen wird oder Neuwahlen ansteuert, sondern „vernünftige Kompromisse“ geschlossen werden. Diese Meinung teilt auch Christa Weidinger, Fraktionsvorsitzende der Sonsbecker SPD. Auch sie geht davon aus, dass die Koalition Bestand haben wird. Innerhalb der Sonsbecker Fraktion habe man das Wahlergebnis sehr begrüßt, erklärte Weidinger. Ihr Kollege Olaf Finke, SPD-Fraktionsvorsitzender in Xanten, sieht das Ergebnis ebenfalls positiv. „Der Entscheidungsprozess war sehr hilfreich. Jetzt muss sich wieder um die Themen, nicht mehr um die Personen gekümmert werden. Dafür wird es jetzt Zeit“, betonte Finke.