Rheinberg-Borth. Steinsalzbergwerk hat bei der Bezirksregierung eine Verlängerung des Betriebsplans bis 2050 beantragt. Zwei Ortsteile sind davon betroffen.

Die Nachricht, dass das Unternehmen Esco beziegungsweise K+S eine Verlängerung des Rahmenbetriebsplans für das Steinsalzbergwerk in Borth beantragen will, kam nicht überraschend. Bereits vor einem Jahr hatte die Rheinberger Stadtverwaltung mitgeteilt, dass voraussichtlich 2019 das Genehmigungsverfahren für einen neuen Rahmenbetriebsplan mit einer Laufzeit bis 2050 eingeleitet werden soll.

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Jetzt ist es soweit. Ende September hat die für bergbaurechtliche Angelegenheiten in Nordrhein-Westfalen zuständige Bezirksregierung Arnsberg die Stadt über den Beginn des Verfahrens informiert. Der zukünftige Salzabbau soll in zwei Schwerpunkten erfolgen. Die sogenannte Südwestflanke erstreckt sich westlich einer Linie zwischen Xanten und Birten. Dieses Südostfeld genannte Gebiet verläuft zwischen Menzelen-West, Borth und Ossenberg. Dabei ist vorgesehen, zunächst den Bereich der Südwestflanke von West nach Ost abzubauen. Bei einer Förderung von ca. 1,4 Millionen Tonnen reichen die Vorräte voraussichtlich 15 Jahre. Anschließend erfolgt der Wechsel in das Südostfeld mit einem Abbau von West in Richtung Ost. Die gewinnbaren Vorräte des Südostfeldes reichen voraussichtlich für weitere zehn bis zwölf Jahre.

Bezirksregierung hielt nicht-öffentlichen Termin ab

Die voraussichtlichen Bergsenkungen können bis zu drei Meter erreichen. Beim Salzabbau senkt sich das Erdreich an der Oberfläche langsam, gleichmäßig und großflächig. Dabei treten die größten Senkungsgeschwindigkeiten in den ersten Jahrzehnten nach dem Abbau auf. Danach geht es langsamer zu. Bis zum Eintreffen der Endsenkungen vergehen in der Regel mehr als 100 Jahre. Als erstes muss nun eine Umweltverträglichkeitsstudie erarbeitet und vorgelegt werden. Dazu hat die Bezirksregierung am Dienstag im Kamper Hof einen nicht-öffentlichen Scopingtermin abgehalten, bei dem es um Auswirkungen auf Mensch und Umwelt geht.

In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt am Mittwochabend berichtete der Technische Beigeordnete der Stadt, Dieter Paus, aus dem Termin im Kamper Hof. Die Bedenken der Stadt zum Hochwasserschutzrisiko, dass durch Bergsenkungen steige, seien aufgenommen worden. Die Bürgerinitiative gegen den Salzabbau habe unter anderem auf die Auswirkungen von Starkregen hingewiesen und ebenso wie das Wasser- und Schifffahrtsamt auf die Problematik angesprochen, dass möglicherweise Fluchtwege abgeschnitten werden könnten. Es dürfe bei einem Geländeabfall Richtung Sonsbeck kein Trog entstehen, in dem sich im Falle des Falles Wasser sammele.

Bergsenkungen bis zu drei Metern

Peter Tullius (SPD) unterstrich im Ausschuss, dass bei einer Genehmigung des Rahmenbetriebsplan Borth und Ossenberg betroffen seien. Im Kohlebergbau habe man gute Erfahrungen mit Schlichtungsstellen gemacht: „Das ist beim Salz leider viel schwerer umzusetzen.“ Josef Devers (CDU) sprach die Grundwasserflurabstände an. Immerhin gehe es um Senkungen von bis zu drei Metern, „und wir müssen die Keller trocken halten“. Auch das, so Dieter Paus, werde Bestandteil der Untersuchungen sein.