Die Bezirksregierung schreibt die Dienste für die Zentrale Unterbringungs-Einrichtung neu aus. Das ehemalige Krankenhaus derzeit 213 Flüchtlinge.
Orsoy. Momentan nur 213 Bewohner, keine gravierenden Probleme und ein gutes Zusammenspiel aller Beteiligten – in der Zentralen Betreuungs-Einrichtung (ZUE) im alten Orsoyer Krankenhaus laufe es derzeit „fast schon harmonisch“, wie Einrichtungsleiter Andreas Stomps von der Bezirksregierung Düsseldorf jetzt im katholischen Pfarrheim Altes Zollhaus in Orsoy berichtete.
Dort fand wieder ein Informationsabend für Anwohner und alle an der ZUE Interessierten statt. Neben Stomps nahmen auch Mitarbeiter der Malteser als Sozialbetreuer sowie die Rheinberger Polizei teil. Zum Jahresende könnte es gravierende Veränderungen geben. Bisher ist es so, dass die Gesellschaft IPG als Eigentümerin der Immobilie die Verträge mit allen Partnerunternehmen – Sozialbetreuung, Catering, Reinigung, technische Dienstleistung, Security und weiteren – selbst geregelt hat. Stomps: „Das wird sich bald ändern, die Bezirksregierung möchte als Betreiberin der Unterkunft alles selbst in Händen halten. Weil die Verträge zum 31. Dezember auslaufen, wird neu ausgeschrieben.“
Die Malteser und auch der Sicherheitsdienst Kötter werden sich wieder bewerben, wissen aber natürlich nicht, ob sie auch für die nächsten Jahre den Zuschlag bekommen. Stomps: „Alle Bewerber haben gleiche Chancen.“ Fest steht, dass sich die Bezirksregierung in der neuen Ausschreibung auf maximal 300 Bewohner und nicht mehr auf 500 bezieht wie bisher. Das dürfte auch Auswirkungen auf die Zahl der im alten Krankenhaus Beschäftigten haben. Derzeit arbeiten in der ZUE insgesamt rund 100 Menschen, davon allein 45 bei den Maltesern und 34 bei Kötter. Hinzu kommen Catering-Service, Reinigungsfirma, Haustechnik und Verwaltung.
Da der künftige Sozialdienstleister auch die Einrichtung stellen muss, kann es sein, dass die ZUE zum Jahresende komplett leer gezogen werden und neu eingerichtet werden muss. Möglich sei aber auch, dass sich nichts ändert, das hänge vom Ergebnis der Ausschreibung ab. Von den derzeit 213 Flüchtlingen in der ZUE stammen 51 – also gut ein Viertel – aus der Türkei. Die anderen kommen aus Syrien, Irak, Iran, Pakistan, Afghanistan, Angola, Ägypten, China, Libanon, Eritrea oder aus der Russischen Föderation. 41 Bewohner sind Kinder bis sechs Jahre, 54 sind im Alter von sieben bis 18 Jahren, 37 liegen altersmäßig zwischen 19 und 25 Jahren, 50 zwischen 26 und 39 Jahren, 16 zwischen 40 und 49 und 15 zwischen 50 und 79 Jahren. Die Polizei lässt sich regelmäßig auf dem Gelände der ZUE sehen. Das sei auch so gewünscht, sagte Rheinbergs Wachleiter Wolfgang Riedel, der mit seinem Kollegen Rolf Proest teilnahm. Bewährt hat sich, dass es im Haus einen Kindergarten gibt, in dem Jungen und Mädchen von 9 bis 16 Uhr betreut werden. Ebenso findet der Deutschunterricht guten Anklang. Lehrer Bernhard Zunkel, angestellt bei den Malteser-Werken, hat Unterstützung von einem Bewohner des Hauses.