Xanten. Ralf Graumann rüstet dank einer Leader-Förderung seine Bimmelbahn auf Elektroantrieb um

Wenn Ralf Graumann mit seinem Nibelungenexpress Xantens Sehenswürdigkeiten anfährt, dann verbraucht er für die rund acht Kilometer lange Strecke durch die Stadt zwei bis zweieinhalb Liter Benzin. Damit ist bald Schluss. Nein, nicht mit den Rundfahrten, aber mit dem hohen Spritverbrauch und den damit verbundenen Emissionen. Ralf Graumann rüstet seine Bimmelbahn auf Elektroantrieb um. Möglich macht dies der nun vorliegende Bewilligungsbescheid für die öffentliche Förderung aus dem Leader-Projekt der EU.

65 Prozent der Kosten von knapp 50.000 Euro werden somit übernommen. So richtig glauben konnte Graumann das aber immer noch nicht. „Das ging jetzt wirklich schnell“, freut er sich. Erst Ende Juni hat der Unternehmer den Antrag bei Leader gestellt. Ab November kann der Unternehmer mit der Umrüstung seiner dieselbetriebenen Bimmelbahn beginnen. Für Einheimische sowie Touristen soll die emissionsarme Elektrobahn ab dem 1. April 2020 zur Nutzung bereitstehen. Aber nicht erst in Zeiten, in denen Klimawandel und Elektromobilität Hochkonjunktur haben, beschäftigt sich Graumann mit einer umweltfreundlicheren Technik für seine Lok. „Ich bin ein Verfechter der E-Mobilität“, sagt er.

Erfolg erst im dritten Anlauf

Bereits vor vier Jahren stellte er beim Bundesamt für Verkehr zwei Anträge auf öffentliche Fördergelder. Ohne Erfolg, zwei Absagen hagelte es für den Unternehmer. Einmal hieße es, Xanten sei kein Gebiet mit hohem Feinstaubanteil. Beim zweiten Antrag wurde ein Formfehler festgestellt, erinnert sich Graumann. „Wir halten das Projekt für absolut zeitgemäß und wichtig“, so Regionalmanagerin Beate Pauls. „Das Projekt soll Pilotcharakter haben und viele weitere gute Ideen im Bereich Klimaschutz nach sich ziehen“, ergänzt Eike Schultz vom Regionalmanagement. Die modernisierte E-Bimmelbahn ziehe einen weiteren Pluspunkt mit sich: Durch den Elektromotor können die Betriebsgeräusche reduziert werden, was sich wohl besonders im innerstädtischen Bereich Xantens positiv auswirken wird.