Rheinberg. Einige Bürger fühlen sich in ihrer Freizeit beschränkt. Rheinberger Gruppe lädt am Sonntag zu einem Protest-Spaziergang auf dem Deich ein.

Das Angebot der Ranger im Orsoyer Rheinbogen löst bei einigen Rheinbergern Unmut aus. Sie protestieren gegen die ihrer Meinung nach ausgeübte Praxis, Erholungssuchende in ihrem Freizeiterleben zu begrenzen und zu bestrafen. Erholungssuchende am Niederrhein hätten seit einigen Wochen deutliche Einschränkungen hinzunehmen, heißt es in einem Schreiben des Orsoyers Marco Hofmann an die Redaktion.

Andreas Majdaniuk (li.) und Jürgen Grewer (re.) sind die Ranger am Orsoyer Rheinbogen.
Andreas Majdaniuk (li.) und Jürgen Grewer (re.) sind die Ranger am Orsoyer Rheinbogen. © Christian Schyma

Vielfach sei der Ansatz des RVR, Flora und Fauna zu schützen und Menschen aus Rückzugsgebieten fernzuhalten, zwar nachvollziehbar. So wären im Rheinbogen Flächen entstanden, in denen sich viele seltene Arten ausgebreitet hätten. Gleichzeitig sei bei der Planung jedoch der Mensch am Niederrhein vergessen worden. Inzwischen gäbe es in Rheinberg kaum noch Stellen, an denen das Rheinufer von Menschen betreten werden dürfe. Damit würde den Bürgern ein „identitätsstiftender Naherholungsbereich zunehmend vorenthalten“.

Grundsätzlich begrüße die Gruppe, die sich im sozialen Netzwerk aktuell zusammengefunden hat, mit großer Mehrheit die Bestrebungen, den Naturschutz zu stärken. Dass aber keinerlei Flächen für Menschen, die ihre Freizeit in der Natur verbringen möchten, ausgewiesen würden, sei eine nicht hinnehmbare Einschränkung. So würde zum Beispiel vorgeschlagen, den Teilbereich am Rheinkilometer 805 in Ossenberg, an dem seit vielen Jahren Familien die Nähe des Stroms suchen, zur Ausnahmefläche zu machen. Gerade weil dieser Bereich als Knotenpunkt 99 im neuen Knotenpunktsystem für Fahrradfahrer kürzlich noch von Vertretern von Kreis und Stadt als Ausflugsparadies auch für Touristen herausgestellt wurde, sollte es Möglichkeit geben, die Natur nicht nur von asphaltierten Wegen aus genießen zu können.

Um auf die Situation aufmerksam zu machen und darauf hinzuweisen, dass der Einschnitt ins Freizeiterleben der Bürge tief ist, lädt die Gruppe am Sonntag, 28. Juli, um 10.30 Uhr zu einem Spaziergang auf dem Rheindeich ein. Treffpunkt ist an der Straße An der Momm in Ossenberg.