Rheinberg. . Kunst, Spiele und jede Menge Musik: In Vierbaum feierten die Einwohner ein Dorffest, das auch ein bisschen Platz für melancholische Momente bot.

Sonnenschirme, Sitzhocker und Stehtische sowie mehrere gemütliche Bänke zum Verweilen hatten Ernst Barten und sein Adler-Team vor die Gaststätte platziert, um den Besuchern des Vierbaumer Dorffestes ein gemütliches und dem Wetter angemessenes Ambiente zu bieten.

„Wir haben im vergangenen Jahr damit begonnen, weil wir zur Belebung des Ortes beitragen wollten“, erläuterte der Gastronom. Ihm sei es wichtig, für das ganze Dorf etwas anzubieten – für die Kinder wurden Spielangebote wie Kickern und „Vier gewinnt“ aufgebaut. Spielleiter war Robert Meier.

Ziel vieler Radfahrer

Daneben gab es für die ältere Generation ein Platzkonzert des Spielmannszuges Vierbaum als musikalisches Angebot. Und die fünfköpfige Formation „Blue again“ zauberte mit Songs von Joe Cocker bis hin zu B.B. King und der röhrenden Stimme von Sänger Hans Hoff knisternde Live-Atmosphäre auf den beschaulichen Platz.

Der Klang der Musik veranlasste zahlreiche Radfahrer auf Ausflugstour, einfach mal stehen zu bleiben und zuzuhören. „Das gefällt uns gut“, sagte das Ehepaar Segud aus Baerl und setzte die Fahrt Richtung Lohheider See fort. Neben der Musik und dem Ambiente gab es auch eine Reihe von Kunstbeiträgen – der Moerser Franz Schwarz, der momentan im „Adler“ eine Reihe seiner Bilder zeigt, griff zum Pinsel und malte das Plakat der Niederrhein-Kiesgegner ab. „Die wollen ja die Landschaft weiter zerstören“, war die politische Botschaft des Bildes ganz klar.

In dem lauschig hergerichteten Biergarten der Kneipe übermalte der Niederrhein-Aktions-Künstler Aloys Cremers alte Werke, präsentierte die Ergebnisse seiner einwöchigen Zeit auf dem Gocher Heidehof unter dem Motto „Das Gelbe vom Ei“.

Und „Blauschäfer“ Rainer Bonk, nur einen Steinwurf vom Schwarzen Adler zu Hause, stellte zwei seiner „Blauschafe“ zur Verlosung zur Verfügung. Damit machte er zwei überraschte Vierbaumer glücklich, die in der unmittelbaren Nachbarschaft der Kultkneipe wohnen. „Das geht ja vielleicht mit der Seilbahn zu unserem Fenster“, scherzte David Skowronek.

Momente der Melancholie

Den musikalischen Nachmittag rundete dann die Formation „Abbakustik“ ab, die, kostümiert wie einst die vier Schweden, die Zuhörer wieder in die Zeit der 70er-Jahren versetzte. Vereinzelt gab es angesichts des Abschieds von Ernst Barten und Luise Theile als Adler-Betreiber Momente der Melancholie. „Die beiden sind die Seele“, unterstrich Sängerin Anja Lerch, die oft in der Kneipe gespielt hat. Hier schlage das Herz von Vierbaum, meinte auch die Vierbaumerin Hildegard Terhardt.