Rheinberg. . Die Europaschule Rheinberg veranstaltete ihren jährlichen Workshop-Tag und erhielt den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Wie funktioniert eigentlich die Europawahl? Die Schüler im Workshop „Wir wählen unser Europa“ erstellen gerade Wählervereichnisse und beschriften Wahlbenachrichtigungen, die an ihre Mitschüler gesendet werden.

„Und vom 20. bis 23. Mai werden alle Schüler dann selbst im Rahmen des Projektes Juniorwahl wählen“, erklärt Lehrerin Isabel Heßling. In dem Workshop mit anschließender Stimmabgabe aller Schüler wird die Europawahl simuliert – inklusive Wahlhelfern und Stimmzetteln. „So haben die Schüler ein sehr genaues Bild von der Wahl“, meint die Workshop-Leiterin.

Doch der Europawahl-Workshop an der Europaschule Rheinberg war gestern nur einer von insgesamt 45 Workshops, die zum Europatag angeboten wurden. Dabei ging es neben Kreativ-Workshops zu Themen wie Mode, Kochen oder Nähen natürlich auch um das Tagesthema: Europa. Zwischen 8 und 15 Uhr konnten sich die rund 800 Schüler der Schule (ausgenommen der neunten Klassen, die gerade ein dreiwöchiges Berufspraktikum absolvieren) beispielsweise mit dem Thema Europa-Fotosafari, der Jugendsprache in Europa, europäischen Autoren, Märchen und Ballspielen oder den Fragen danach, ob Europa eine Zukunft hat und wieviel Europa in Rheinberg steckt, beschäftigen. Außerdem gastierte das „France Mobil“, eine Aktion der französischen Sprachinstitute, an der Schule. Dabei lernten rund 20 Kinder der 5. bis 8. Klassen Kultur und Sprache spielerisch kennen. Außerdem waren auch Schüler aus Amersfoort und Venlo in den Niederlanden an der Europaschule gestern zu gast und erhielten von Europakoordinator der Rheinberger Schule, Thomas Ververs, Einblicke in das deutsche Schulleben.

Und in der Mittagszeit gab es noch einen ganz besonderen Veranstaltungshöhepunkt: Die Europaschule Rheinberg wurde von der Aktion Courage e. V. zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet. Überreicht wurde ein großes Schild des Projektes (stellvertretend für die erkrankte Regionalkoordinatorin des Netzwerkes Courage) von Angela Mand, der stellvertretenden Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Wesel. Die Europaschule, so Mand, sei nun die 14. Schule mit dieser Auszeichnung im Kreisgebiet, die 836. Schule in NRW und eine von insgesamt 3002 bundesweit.

Angela Mand betonte in ihrer Rede vor den Klassensprechern der Schule dann allerdings: „Der Titel ist kein Pokal. Aber er bietet die Möglichkeit, Anderssein und Vielfalt als Bereicherung wahrzunehmen.“ Denn alle Beteiligten des Netzwerkes hätten sich dazu entschlossen, bei Rassismus konkret einzuschreiten, nicht mitzumachen und auch nicht wegzuhören.

Und auch der Didaktische Leiter der Europaschule, Martin Reichert, meinte, dass die Auszeichnung „keine Selbstverständnis sei, sondern ein Ziel“. Schulleiter Norbert Giesen ergänzte:„ Wir stehen ein für diese Werte“. Paten des Anti-Rassismus-Projektes sind Manuel und Marco Kutz vom Rheinberger Map (Music Art Projekt)-Verein. Sie wollen künftig gemeinsame Projekte mit der Europaschule zum Titel umsetzen.