Die Winterswicker Schützenbruderschaft kümmert sich seit 30 Jahren um das Kleinod auf dem Gelände des ehemaligen Klosterguts Strommmoers.

Rheinberg. Obwohl die St.-Marienkapelle Strommoers nur wenige Meter neben der Fahrbahn der L137, der ehemaligen Bundesstraße 57, im Windschatten der Diskothek Aratta liegt, ist sie beim Vorbeifahren nicht zu sehen. Und war lange Zeit völlig in Vergessenheit geraten. „In den sechziger Jahren wurde sie noch regelmäßig für Gottesdienste genutzt, danach nicht mehr“, erinnert sich Heinrich Schug, der in Winterswick aufgewachsen ist. Schug gehört zum Vorstand der St.-Marienbruderschaft Winterswick – jenem Verein, der sich seit 1989 um die Kapelle kümmert, sie pflegt und renoviert. „Damals“, so erzählt sein Bruderschaftskollege Edmund Schäfer, „war die Kapelle ziemlich verfallen und so zugewachsen wie ein Dornröschenschloss.“ Die Ruhrkohle AG (RAG), noch Eigentümerin der kleinen Kirche, sah sich damals gezwungen, das Kapellendach zu erneuern und legte das Gebäude mit einigem Aufwand frei. Schäfer: „Unser damaliger Brudermeister Franz Gerhards hat sich sehr für die Kapelle eingesetzt.“

Die Schützen erkannten den Wert des denkmalgeschützten Kleinods, das um das Jahr 1100 auf dem Gelände des ehemaligen Klosterguts Strommoers errichtet wurde. Die Kapelle wurde und wird von Rheinberger Bürgern genutzt und in Schuss gehalten. Nun haben einige von ihnen den „Verein zur Erhaltung der St. Marienkapelle Strommoers e.V.“ gegründet zu dem Zweck, die Kapelle dauerhaft für kirchliche und kulturelle Zwecke zu erhalten. Es ist der dritte Kapellenverein in Rheinberg, nach dem für die Ossenberger Schlosskapelle und die St.-Anna-Kapelle .

17 Gründungsmitglieder fanden sich ein, unter ihnen auch der Brudermeister von St. Marien, Ludger Fröhling, der Pfarrer von St. Peter, Martin Ahls, und Pastoralreferentin Barbara Jensen, die Präses der Winterswicker Bruderschaft ist.

Zum ersten Vorsitzenden wurde Heinrich Schug gewählt. Die Gründer legten in der Satzung die Ziele fest. Zu nennen sind da insbesondere der Erwerb der Kapelle mitsamt des 940 Quadratmeter großen Grundstücks. Gebäude und Außenanlage sollen gepflegt werden, die Kapelle mit Platz für 50, allerhöchstens 60 Besucher für Gottesdienste, Andachten und kulturelle Veranstaltungen geöffnet werden. Geplant gewesen sei ursprünglich, dass die Pfarrgemeinde St. Peter der RAG die Kapelle abkauft. „Dazu ist es aber nicht mehr gekommen, nachdem Pfarrer Wolfgang Schmitz die Gemeinde verlassen hat“, sagt Schäfer. Deshalb fassten später drei Privatleute aus dem Kreis der Marienbruderschaft den Plan, die Kapelle zu kaufen. „Dass jetzt ein Verein Eigentümer wird, halten wir aber für die bessere Lösung“, findet Schug. Bezahlt wird die Kapelle aus Eigenmitteln und Spenden. Schäfer: „Wir hoffen auf möglichst viele Mitglieder, die das Projekt finanziell unterstützen.“

Zunächst müsse nun der Kaufvertrag unter Dach und Fach gebracht werden. Für die Zeit danach gebe es bereits Pläne, wie Schäfer ausführt: „Der Weg muss gepflastert werden, das rückwärtige Fenster muss instand gesetzt und die Beleuchtung verbessert werden.“

Am Karfreitag, 19. April, wird der neue Verein die Kapelle Strommoers an der Rheinberger Straße 698 auf Moerser Stadtgebiet von 10 bis 13 Uhr öffnen, um über den Verein zu informieren. Neben Schug verstärken noch Edmund Schäfer als zweiter Vorsitzender, Gertrud Schmitz als Schriftführerin und Maria-Anna Dahmen als Kassiererin den Vorstand. Wer Mitglied werden kann sich mit Heinrich Schug unter 0172/6090085 oder per Mail unter st.marien.strommoers@gmx.de in Verbindung setzen.