Flaschen, Autoreifen, Schreckschusspatronen: 35 Millinger sammelten am Wochenende Müll, den sie auf den Straßen in Rheinberg gefunden haben.
Rheinberg-Millingen. Um die 30 große blaue Müllsäcke haben sie gefüllt: 35 Millinger waren am Samstag fleißig und sind auf die Straße gegangen. Dabei haben sie alles an Unrat aufgesammelt, was sie finden konnten. Darunter auch Autoreifen, Glasflaschen und Farbeimer.
Einmal im Jahr wird in Millingen aufgeräumt. Seit mehr als 20 Jahren ist das schon so. Und dabei wird der Ort jedes Mal richtig auf Vordermann gebracht. An diesem Wochenende waren 35 Mitstreiter dabei – aus dem Schützenverein, vom Tauchclub aus Xanten und Rheinberg, der in Millingen einen eigenen See hat, vom Millinger Sportverein und auch fleißige Helfer aus Millingen.
Um 10 Uhr ging es los am Sportplatz des SV Millingen. Die Aufräum-Gruppe hat sich dort aufgeteilt und machte sich mit Säcken und Handschuhen auf. Die einen gingen in Richtung Ossenberg, andere in Richtung Alpen und Rheinberg. Anja Peerenboom hat mit ihrer Sammlertruppe erst den Sportplatz aufgeräumt, dann sind sie in Richtung A57 gelaufen.
Fast 12.000 Schritte hat Anja Peerenboom dabei zurückgelegt. Aufgesammelt wurden vor allem leere Wein- und Bierflaschen und Flachmänner. Aber nicht nur die leeren Flaschen wurden gefunden. Ulrich Glanz, der für den SV Millingen an den Müllsammler-Start gegangen ist, hat neben einem Farbeimer und Batterien auch einen Grill und Schreckschusspatronen gefunden. „Alles, was man in der Prärie so findet“, sagt er. Seine Mitstreiter konnten mehrere Autoreifen und Teile von Fahrradreifen aufsammeln. Zwei davon waren aufgeschlitzt, dafür aber erst vier Jahre alt. Müllsäcke, Reifen und eine Euro-Palette wurden nach getaner Arbeit mit einem Traktor abgeholt und auf einen Hänger geladen.
Weil viel Dreck gesammelt wurde und die Beteiligung gut war, ist Organisator Ulrich Glanz zufrieden. Wilhelm Weihofen, der die blauen Säcke und Handschuhe bei der Stadt besorgt hat, glaubt, dass weniger Müll weggeschmissen worden ist als in den vergangenen Jahren. Dafür ärgert er sich aber über den Hundekot, der in Mülleimern an der Saalhoffer-Straße entsorgt wird. „Die gucken da richtig raus“, sagt er leicht verärgert.
Nach zwei Stunden Arbeit ging es zurück zum Sportplatz. Da warteten bereits Stühle und Sitzbänke sowie Kaffee, ein Erfrischungs-Bier und belegte Brötchen. Die Sammler tauschten sich darüber aus, was sie gefunden hatten. Am spannendsten war eine alte Schallplatte von Peter Maffay.
Zu hohes Gras
Nächstes Jahr will Ulrich Glanz mit seinen fleißigen Helfern wieder einen Frühjahrsputz in Millingen machen. Dann aber wahrscheinlich etwas früher. Weil das Gras schon zu hochgewachsen war, hätten sie den Müll nicht mehr so gut sehen können. „Wir waren 14 Tage zu spät“, sagt Glanz. Wenig Müll haben sie am Samstag in Millingen trotzdem nicht gesammelt. Nächstes Jahr soll der Anhänger nicht mehr ganz so voll werden.