Rheinberg. . Im Haupt- und Finanzausschuss begrüßten die Mitglieder den Vorstoß der Verwaltung zur Gründung einer städtischen Wärmegesellschaft.

Das Thema ist immer mal wieder aufgeploppt. Um dann wieder in Vergessenheit zu geraten. Zwei erfolglose Versuche hatte die Stadt bereits unternommen, eine Fernwärmeversorgung für den Innenstadtbereich in die Wege zu leiten. Derzeit wird das Thema in Politik und Verwaltung aber wieder heiß diskutiert – wie in der Sitzung des Hauptausschusses am Dienstagabend deutlich wurde. Im Rahmen einer Konzeptstudie war das beauftragte Ingenieurbüro Energielenker zu dem Schluss gekommen, dass eine Fernwärmeversorgung in Rheinberg durchaus wirtschaftlich gestaltet werden kann. Im Mittelpunkt der Studie zum integrierten energetischen Quartierskonzept steht die Gründung einer städtischen Wärmegesellschaft mit mindestens einem privaten Partner. Erste Gespräche mit regionalen Energieversorgungsunternehmen hat die Verwaltung schon Ende des Jahres geführt. Wesentliche Voraussetzung für den Erfolg stellt eine garantierte Wärmelieferung dar, wobei das AEZ Asdonkshof schon seine Kooperation signalisiert hat. Aus Sicht der Verwaltung bestünden somit gute Rahmenbedingungen, sie favorisiert die Gründung durch einen Dritten mit anschließender Mehrheitsbeteiligung durch die Stadt. „Kostenneutralität für die Stadt muss dabei das Ziel sein“, betonte der technische Beigeordnete Dieter Paus im Ausschuss. „Zudem muss es für den Endverbraucher interessant sein.“

Zustimmung für das Projekt signalisierten auch die Fraktionen. „Versuch macht klug“, befand Erich Weisser (CDU). „Wir brauchen aber einen zuverlässigen Partner mit überschaubaren Kosten für die Stadt.“ Der Betreiber werde sich „das Risko schon ausrechnen.“ Auch Jürgen Bartsch von den Grünen begrüßte den neuerlichen Vorstoß. „Damit ist jetzt ein klimapolitisches Highlight möglich.“ Herbert Becker (FDP) erklärte, dass man nicht in Vorleistung treten dürfe. „Deshalb ist es wichtig, Experten zum Thema einzuladen.“

Grundsätzlich, so der Beschluss am Ende einer längeren Diskussion, stimmten die Mitglieder der Gründung einer Wärmegesellschaft Rheinberg zu. Gleichzeitig wird die Verwaltung beauftragt, geeignete Interessenten in eine der nächsten Sitzungen einzuladen und konkrete Vertragsentwürfe zur Gründung zu unterbreiten. „Vom Grundsatz her will es die Stadt und hat die Mittel eingeplant“, so Paus. „Es ist deshalb richtig, ein Signal zu geben.“

Der 29 Tagesordnungspunkte umfassende Ausschuss dauerte überraschenderweise nicht so lang wie erwartet – das lag auch daran, dass die Mitglieder gut die Hälfte der Themen zur Entscheidung in den am 12. März tagenden Rat schoben. Dazu gehörten auch die Anträge für eine neue Lehrküche in der Europaschule (147.000 Euro), einen neuen Bolzplatz am Amplonius-Gymnasium (30.000 Euro) und den Zuschuss zur Weihnachtsbeleuchtung, wobei die 15.000 Euro mit einem Sperrvermerk versehen wurden.