Das ist der Neue: Michael Schmitz, Lehrer der Bönninghardt-Schule, leitet seit März den renommierten Chor Confidence aus Menzelen-Ost.
Alpen-Menzelen. „Wo Musik ist, musst du dabei sein”, diese Aussage seines ersten Keyboardlehrers prägte den musikalischen Werdegang von Michael Schmitz. Musik bestand für den Lehrer der Bönninghardt-Schule bislang aus den Richtungen Pop, Rock und Jazz. Die spielt er als Keyboarder und Gitarrist in diversen Bands. Damit ist der Gindericher bestens vertraut. Seit März dieses Jahres leitet Schmitz den renommierten Chor Confidence aus Menzelen-Ost.
Dessen Repertoire besteht ausschließlich aus Gospels und Spirituals. „Das war absolutes Neuland für mich. Aber ich wollte unbedingt neue musikalische Erfahrungen sammeln“, sagt er. Mit der Chormusik ein neues Genre kennenzulernen, ist die eine Sache, einen Gospelchor zu leiten, die andere. Denn Confidence ist nicht nur eine Gesangsgemeinschaft, und ihre Auftritte sind mehr als rein musikalische Darbietungen. Die Sängerinnen und Sänger leben die in den Texten enthaltene Spiritualität. Sie glauben das, was sie singen, und sind mit Körper und Seele dabei. Damit haben sie auch Michael Schmitz in ihren Bann gezogen: „Ich habe diesen Spirit von Anfang an total aufgesogen. Ich finde die Songs mitreißend und energiegeladen, aber zugleich auch einfühlsam. Diese Bandbreite ist enorm.“
Mit einem neuen Chorleiter ändert sich nicht selten das Repertoire. An bestehenden Songs wird gefeilt, oder es kommen neue Choreografien hinzu. Schmitz will das behutsam angehen: „Wohin die Reise führt, ist dabei nicht festgeschrieben. Mir ist es aber wichtig, alle mitzunehmen. Jeder soll sich in dem Repertoire wiederfinden.“
Der musikalische Leiter gibt zu, beim Thema Gospel bis vor kurzem noch die klassischen Bilder, geprägt vom Kinohit „Sister Act“, im Kopf gehabt zu haben: „Ich weiß jetzt, dass Gospel viel mehr ist als ,Oh Happy Day’, und das macht es so spannend. Der Gospel hat zudem viele Anknüpfungspunkte zu anderen Musikrichtungen. Aber seine Harmonien sind nicht so langweilig.“
Schmitz’ oberste Priorität lautet derzeit, das bestehende Repertoire weiter zu verbessern und noch auszubauen. Michael Schmitz denkt musikalisch aber schon einen Schritt weiter. Er möchte den Chor mit Schlagzeug und Gitarren auf die nächste Qualitätsstufe bringen. Das Problem vieler Chöre mit ähnlichen Ambitionen liegt meist in der unterschiedlichen Akustik, speziell bei den Schlaginstrumenten. „Die meisten Schlagzeuger spielen viel zu laut, das würde das Gesamtbild kaputt machen. Was wir brauchen, ist ein Streichelzeuger, der behutsam mit seinem Instrument umgeht.“
Einen ersten Vorgeschmack lieferte das Adventskonzert in der Schlosskapelle in Ossenberg. Da kamen bei den abschließend vorgetragenen Weihnachtsliedern gleich drei Gitarren zum Einsatz. Mit einer davon lief der bühnenerprobte Schmitz durch die Reihen und animierte die Konzertbesucher zum Mitsingen. Die schönsten Augenblicke erlebt der 35-jährige nach eigenen Angaben jedoch, wenn er das Publikum im Rücken hat: „Wenn ich vor diesem Chor stehe und dirigiere, habe ich jedes Mal eine Gänsehaut.“