Rheinberg/Alpen/Xanten/Sonsbeck. . Dass Angela Merkel als Parteivorsitzende zurücktritt, löst bei den CDU-Vorsitzenden der hiesigen Kommunen unterschiedliche Reaktionen aus.
Ein „Autoritätsverlust auf ganzer Linie“, so bezeichnete Angela Merkel 2004 den Rücktritt vom Parteivorsitz des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Nun verzichtet auch Merkel nach 18 Jahren auf die Wiederwahl zur Parteivorsitzenden der CDU. Das hat sie gestern offiziell bekannt gegeben.
Partei- und Fraktionsvorsitzende der CDU in Rheinberg, Alpen, Xanten und Sonsbeck beurteilen diese Entscheidung ganz unterschiedlich. „Ich bedauere es sehr. Merkel hat einen guten Job gemacht und hätte den Posten weiterführen können“, sagte Matthias Broeckmann, Gemeindeverbandsvorsitzender der CDU in Sonsbeck. Mit der Entscheidung habe er nicht gerechnet.
Anders sieht das Erich Weisser, Fraktionsvorsitzender der CDU Rheinberg. Merkels Reaktion sei keine Überraschung gewesen, sagte er. „Es hat sich abgezeichnet, dass sich das Personalkarussell in Bewegung setzen wird.“ Dass es dann aber so schnell nach der Landtagswahl in Hessen ginge, überraschte Weisser schon. Doch war es die richtige Entscheidung? Ja, findet Weisser. „Man muss den passenden Zeitpunkt finden, um von dem Zug abzuspringen, wenn eine Wahl nach der anderen für die CDU schlecht ausfällt, und den Posten eben frei machen.“
Sarah Stantscheff, Vorsitzende des Rheinberger CDU-Stadtverbandes, sieht den Wechsel ebenfalls als Chance für die CDU. „Man muss Merkel aber auch großen Respekt zollen für ihre Leistungen , die sie 18 Jahre erbracht hat.“
Tanko Scholten, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Xanten, begrüßt Merkels Rücktritt, auch wenn er damit nicht gerechnet habe. „Das war eine Überraschung. Es ist aber der erste Schritt, um einen Generationenwechsel bei der CDU einzuleiten. Wenn die Landtagswahlen davon geprägt sind, wie die Politik in Berlin empfunden wird, dann muss in Berlin etwas passieren“, sagte er. Kanzlerin solle Merkel seiner Meinung nach aber weiterhin bleiben. Es könnten aber auch andere Köpfe rollen, die für die schlechten Ergebnisse der CDU mitverantwortlich sein könnten, so Scholten. „Ich würde es begrüßen, wenn Horst Seehofer seinen Posten in der Regierung niederlegen würde.“ Als Nachfolger für den Parteivorsitz könnte er sich beispielsweise Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer vorstellen.
Sie oder auch die Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens oder Schleswig-Holsteins, Armin Laschet oder Daniel Günther, würde sich auch Sascha van Beek, Vorsitzender der CDU in Alpen, für die Nachfolge Merkels wünschen. Merkels Rücktritt hat auch den Alpener überrascht. „Mit dieser Reaktion der Kanzlerin habe ich nicht gerechnet aber der Schritt zeigt ihre persönliche Stärke. Sie stellt nicht ihre Person in den Vordergrund, sondern möchte die Partei voranbringen und macht den Weg frei für einen Wandel.“