Alpen. Das Alpener Unternehmen Lemken übernimmt die niederländische Firma Steketee und investiert damit in die mechanische Unkrautbekämpfung.

„Das ist heute schon etwas ganz Besonderes für uns.“ Mit diesen Worten begann Nicola Lemken, Gesellschafterin und Mitglied der Geschäftsleitung des Alpener Landmaschinenherstellers Lemken, das gestrige Pressegespräch. Auch der anwesende Geschäftsführer Anthony van der Ley und der Leiter der Lemken Business Unit Crop Care, Iljan Schouten, war die Freude anzusehen. Und das nicht ohne Grund, denn im Hause Lemken gibt es unternehmerischen Zuwachs: Vor wenigen Wochen übernahm der Spezialist für Landtechnik die niederländische Firma Steketee.

Eine Alternative schaffen

Mit der Übernahme erweitert Lemken seine Produktvielfalt im Bereich Crop Care, also Pflanzenschutz, um Geräte zur mechanischen Unkrautbekämpfung und zukunftsorientierte kameragestützte Maschinenführung. „Die Akzeptanz für den Einsatz von chemischen Wirkstoffen sinkt, sowohl in der Gesellschaft, als auch bei den Landwirten. Also überlegten wir, wie unser Beitrag zur Reduzierung aussehen kann, welche Alternativen es gibt“, erklärte Anthony van der Ley. Der niederländische Betrieb bietet nun also so eine Alternative. Van der Ley sieht die Übernahme als wichtige Ergänzung in Bezug auf den Umbruch im Bereich Pflanzenschutz.

Steketee stellt Anbaugeräte für Traktoren her. Die eigens entwickelte Kameratechnik erleichtert dem Landwirt die präzise Maschinenführung und ermöglicht das Hacken von Unkraut sowohl zwischen den Reihen, als auch zwischen den einzelnen Früchten in einer Reihe. Einsetzbar ist diese Technik sowohl im Gemüse- als auch im Getreideanbau. Seit November des vergangenen Jahres liefen die Gespräche zur Übernahme. „Wir waren schon länger auf der Suche nach einem Partner von außerhalb. Steketee passt sehr gut zu unserer Firma und ist wirtschaftlich gut aufgestellt“, erläuterte Nicola Lemken.

Sitz bleibt in den Niederlanden

Wie hoch der Preis für das Unternehmen ist, darüber wollte van der Ley nicht sprechen. Die Firma, die ihre Produkte in 25 Ländern vertreibt und einen Jahresumsatz von rund sieben Millionen Euro macht, behält ihren Sitz aber im niederländischen Stad aan’t Haringvliet in der Provinz Südholland. Damit die 50 übernommenen Mitarbeiter ihren neuen Arbeitgeber besser kennen lernen, reisten sie gestern nach Alpen, um den neuen Standort vor Ort zu besuchen. „Mir war bei dem Verkauf besonders wichtig, dass meine Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze behalten und wir uns wie bisher mit innovativen Ideen auf die aktuellen und künftigen Kundenwünschen fokussieren können“, sagte Klaas Veerman, ehemaliger Eigentümer und Geschäftsführer von Steketee.

Gemeinsam mit Iljan Schouten verantwortet Veerman weiterhin die operative Geschäftsführung bei Steketee. Erster Schritt soll nun der Ausbau des niederländischen Standortes und die Erweiterung der Produktionskapazitäten sein.