Xanten-Marienbaum. . Vor genau 45 Jahren holte Maienbaum erstmals Gold bei der Aktion „Unser Dorf soll schöner werden“. Nun heißt es erneut: Daumen drücken.
Auf Anhieb zweimal Silber, danach sogar Gold: Für Edelmetall beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ gehörte Marienbaum von Anfang an regelmäßig zu den Titelaspiranten, seitdem das Dorf 1969 sich erstmals an dem Wettbewerb beteiligt hatte. Derzeit richten sich die Blicke erneut gen Düsseldorf, denn dort werden am morgigen Sonntag, 9. September, die Gewinner des Landeswettbewerbs bekanntgeben werden. Vor genau 45 Jahren holte der Ort erstmals Gold und belegte innerhalb der anschließenden bundesweiten Konkurrenz den zweiten Platz von insgesamt 4221 Dörfern. Der bislang größte Erfolg für Marienbaum.
Damals habe unter den Bewohnern eine wahre Euphorie geherrscht, erinnert sich Karl Kempkes, damals stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins. „Das ganze Dorf war motiviert und hat mitgemacht.“ Was darunter zu verstehen ist, hat der frühere erste Vorsitzende Engelbert Kotzyba zwei Jahre später in einem Aufsatz beschrieben. Der neu gestaltete Underbergplatz erhielt zum Beispiel weißen Kies. „Ein schmucker Anblick.“ Neue Bänke wurden aufgestellt, die Kirchengemeinde pflanzte nochmals 1200 Rosen und ließ Blumenbeete neu gestalten.
„Was nicht vergessen werden darf, ist die große Leistung der Bürger von Marienbaum“, berichtete Kotzyba weiter. „Außer dem Anstrich vieler Häuser wurden auch die Vorgärten, Rasenflächen und Blumenbeete instand gesetzt und viele Ideen der Mitbürger, die der Verschönerung unseres Dorfes galten, verwirklicht.“ So belegten Anwohner von Milch- und Ringstraße ihren Bürgersteig ebenfalls mit weißem Kies. Sieben Scheinwerfer bestrahlten die Wallfahrtskirche. „Diese Illumination ist inzwischen schon weit über die Grenzen unseres Kreises bekannt geworden“, schrieb der Vorsitzende Kotzyba im Jahrbuch des Kreises Moers. Sogar der ortseigene Bahnhof wurde nach Einschalten der Bundesbahndirektion in Frankfurt am Main auf einmal neu gestrichen, nachdem man sich zehn Jahre lang vergeblich darum bemüht hatte.
Neue Schönheit
Marienbaum zeigte sich also in neuer Schönheit, als eine achtköpfige Delegation das Dorf in Augenschein nahm. Jeder Vorgarten wurde auf Vordermann gebracht. Teilweise standen die Hausbewohner vor der Tür, als die Kommission vorbeikam. „Der Musikverein und das Tambourcorps standen an der Straße und spielten Musikstücke“, beschreibt Kempkes die damalige Situation. Der ganze Aufwand hatte sich gelohnt. Gold zuerst auf Kreis-, später auf Landesebene war der vielen Arbeit Lohn. Für den ganz großen Coup in Berlin beim Bundesentscheid reichte es dann aber doch nicht. Immerhin überreichte Bundeslandwirtschaftsminister Josef Ertl den Vertretern des Niederrheins die Plakette für den zweiten Platz – eine große Leistung für die Marienbaumer. Die wurde anschließend im ebenfalls hergerichteten Vereinsheim dennoch ausgiebig gefeiert.