Rheinberg-Ossenberg. . Das Boot soll vor 200 Jahren in Ossenberg gesunken sein und liegt am Rheinufer. Der Heimatvereinsgründer nennt den Fund eine große Besonderheit.

Braune Holzbalken ragen aus dem Sand am Ufer des Rheins in Ossenberg. Die Pfähle gehören zu einem Schiff, das vor über 200 Jahren in Ossenberg gesunken sein soll. „Warum es gesunken ist, weiß ich nicht. Ich schätze aber, dass es ein altes Transportschiff ist“, sagt Bernward Wissenberg vom Heimatverein Ossenberg. Jedes Mal bei Niedrigwasser legt der Rhein das Schiffsgerippe bei Stromkilometer 804,5 frei. Bei normalem Wasserstand ist es nicht sichtbar. „Deswegen wissen die wenigsten davon, dass wir hier so etwas Besonderes haben“, sagt der Ossenberger.

Niedriger Wasserspiegel

Wegen des trockenen Sommers ist der Wasserspiegel des Rheins derzeit besonders niedrig, das Boot dementsprechend oft zu sehen. Ungefähr zwei Monate soll das Niedrigwasser noch anhalten, schätzt Wissenberg. Bis dahin sei auch das Gerippe für Interessierte noch frei sichtbar. „Für uns Ossenberger und damit für die Stadt Rheinberg wäre es eine touristische Attraktion, dieses Objekt auszubaggern“, findet Wissenberg.

Die brauen Pfähle ragen aus dem Sand.
Die brauen Pfähle ragen aus dem Sand. © Nina Meise

2009 startete er als Gründer des Heimatvereins den Versuch, das Schiffsgerippe durch Archäologen ausbuddeln zu lassen. „Laut Auskunft des Amtes für Bodendenkmalpflege in Xanten ist es für sie jedoch nicht interessant genug, dieses Boot zu bergen. Das ist nun mal auch nicht billig. Was nämlich jetzt hier freigelegt ist, ist ja noch längst nicht alles. Das Boot geht noch viel tiefer in den Boden hinein“, sagt Wissenberg.

Die Maße des Schiffs

Acht bis zehn Meter lang und vier Meter breit: So schätzt der Ossenberger die Maße des Schiffs ein. „Man kann auch schlecht sagen, ob es unten flach ist oder einen Kiel hat. Ich schätze jedoch, dass es ein Plattbodenschiff ist.“ Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, in denen das Niedrigwasser das Gerippe freigespült hat, erkennt der Heimatkundler nun, dass einige Hölzer der Planken in den vergangenen Jahren weggespült wurden. „Ich glaube trotzdem, dass der Großteil hier solange liegen wird, bis es von selbst verrottet.“

Bis dahin hofft Wissenberg jedoch, dass „dieses Schiffswrack mehr Menschen anlockt. Der Fund des alten Holzkahns ist eine absolute Besonderheit für Ossenberg und sollte von jedem hier angesehen werden“.