Xanten. . Aber das komplette Bauwerk wird erst frühestens im Dezember beendet sein. Bürgermeister Thomas Görtz hält auch Januar/Februar 2019 für möglich.
Bei den offenen Baustellenführungen im Kurpark wurde eine Frage immer wieder gestellt: Wann kommt endlich das Gradierwerk? Auf Anfrage gab Bürgermeister Thomas Görtz jetzt den aktuellen Sachstand bekannt. Demnach wurden die Gründungsarbeiten vor etwa vier Wochen fertiggestellt. „Die Betonfundamente müssen nun bis Anfang August ruhen. In der Zwischenzeit werden die Holzarbeiten in einem Zimmermannsbetrieb hergestellt“, erklärte Görtz. „Der Aufbau des ganzen Systems ist für Anfang bis Mitte September geplant. Der Schwarzdorn kommt allerdings erst Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres.“
Schwarzdornernte nach dem Frost
Das ist neu. Schließlich muss die knapp 5,4 Millionen Euro teure Maßnahme eigentlich bis zum Herbst fertiggestellt und bis zum Ende des Jahres komplett abgerechnet sein. So haben es zumindest Stadtspitze und Planer immer wieder betont. Andernfalls drohe die 80-prozentige Förderung des Landes zu platzen. „Wir haben eine Ausnahmeregelung mit der Bezirksregierung getroffen“, sagte Görtz. Beim Gradierwerk gäbe es folgendes Problem: „Der für die Bedornung vorgesehene Schwarzdorn kann erst nach dem ersten Frost des kommenden Winters geerntet werden.“ Aus diesem Grunde rechnet die Verwaltung im Dezember, wenn nicht sogar erst im Januar oder Februar mit den Abschlussarbeiten im Kurpark.
Das Gradierwerk, das im Westwall gegenüber dem evangelischen Altenzentrum aufgebaut wird, gehört zu den Höhepunkten der neu gestalteten Wallanlagen. Es ist ein klassisches Bauwerk zur Salzgewinnung, entworfen vom Essener Architekt Heinrich Böll. Dazu wird das neun Meter hohe und 25 Meter breite Holzgerüst mit Reisigbündeln verfüllt, so dass Sole über den Schwarzdornreisig rieseln kann. Durch den Wind wird die Sole verstäubt und sorgt für eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Umgebung. Maritime Seeluft mitten in Xanten. Davon profitieren Asthmatiker wie Allergiker gleichermaßen. Die Salzluft soll zudem desinfizierend, abschwellend und schleimlösend sein.
Mit dem Bau des Gradierwerkes will der seit 2014 anerkannte Luftkurort Xanten weiter Fuß im Gesundheitstourismus fassen. Die Domstadt ist damit aber nicht allein. Auch in Kevelaer wird seit März ein Gradierwerk gebaut. Bis zum kommenden Jahr soll ein Gelände mit Boulebahn, Kneippgarten und Infozentrum entstehen. Zentraler Punkt wird das Gradierwerk sein, das von der Solequelle auf der Hüls gespeist wird. Auch dort stammt der Schwarzdorn aus Polen.
Hotel_ gute Gespräche
Was das Projekt in Kevelaer von dem Vorhaben in Xanten ganz wesentlich unterscheidet, ist der Bau eines Hotels. In der Wallfahrtsstadt Kevelaer erfolgte bereits im Juni der erste Spatenstich für das Rilano-Hotel mit 78 Zimmern. In Xanten hingegen warten die Bürger immer noch auf den ersten Spatenstich des geplanten Hotels gegenüber dem Haupteingang des APX. Bürgermeister Thomas Görtz dazu: „Wir befinden uns immer noch in sehr guten Gesprächen.“ Er hofft, nach den Sommerferien mehr dazu sagen zu können.