Rheinberg. . Rheinberg wird bei der Entwicklung des Gebiets zwischen Bahnhof- und Berkevoortshofstraße von NRW Urban unterstützt, auch bei Planungsaufgaben.

Eine wachsende Zahl von Arbeitsplätzen: Darüber freut sich wohl jede Kommune. Rheinberg ist eine davon. Die Folge: Immer mehr Menschen wollen dorthin ziehen. Darüber freut man sich natürlich auch in der Stadt. Die Kehrseite der Medaille bemerkt man allerdings auf dem Wohnungsmarkt: In Rheinberg wird es immer schwieriger, eine Wohnung zu finden – worunter auch die Stadtverwaltung zum Beispiel bei der Unterbringung von Flüchtlingen leidet.

Aber auch sonst würde Rheinberg gerne mehr Baugebiete entwickeln. Neben fehlendem Grund und Boden, der als Bauland ausgewiesen werden kann, drückt der Schuh aber auch noch an anderer Stelle, wie Baudezernent Dieter Paus im Gespräch mit der NRZ erklärte: „Unsere Planungskapazitäten sind zu gering, um Bauland schnell entwickeln zu können.“

Deswegen hat man sich bei NRW Urban, einem Landesunternehmen, um Unterstützung beworben – mit Erfolg. „Wir sind sehr froh, dass wir mit unserem Baugebiet westlicher Annaberg in das Programm der kooperativen Baulandentwicklung aufgenommen wurden“, so Paus

Bei der kooperativen Baulandentwicklung beauftragt Rheinberg NRW Urban mit bestimmten Arbeitsschritten. Zunächst werden die Erfolgsaussichten geklärt. Fällt diese Prüfung positiv aus, kümmert sich NRW Urban um den Businessplan, die Finanzierung und den Erwerb des Grundstücks direkt in das Eigentum der Kommune. Anschließend folgt die Projektplanung, Aufbereitung, Herrichtung und Erschließung des Geländes. In einem nächsten Schritt sind dann die Erstellung eines Vermarktungskonzepts und anschließend die Vermarktung an Projektentwickler, Investoren und Bauwillige an der Reihe. Die Grundstücke, die nicht verkauft werden können, gehen an die Kommune.

Paus ist von diesem Modell sehr angetan. „Das entlastet uns bei der Planungsarbeit“, die dann anderen Projekten zugute kommen kann.

Zwar muss die Stadt marktübliche Honorare bezahlen, aber sie hat keine laufenden Kosten – auch keine Finanzierungskosten. Bezahlt wird NRW Urban erst ganz am Schluss aus den Erlösen des Verkaufs. Deswegen ist der Businessplan sehr wichtig. Schließlich soll nicht mehr bezahlt werden als erlöst werden kann. Und das sieht NRW Urban beim Annaberg nicht.

30 Prozent des neuen Baugebiets werden „sozialer Wohnungsbau. Das ist eine Forderung beim Einschalten von NRW Urban, die wir aber für Rheinberg auch sehr befürworten“. so Paus. Wer jetzt allerdings glaubt, dass man schon 2019 einziehen kann, muss enttäuscht werden. „Bis dahin werden wohl sechs Jahre vergehen.“