Mit der Modernisierung und Instandhaltung der Bäckerei und des Mühlenturms geht es langsam voran.

Xanten. Mit der Modernisierung und Instandhaltung von Bäckerei und Mühlenturm der Kriemhildmühle geht es langsam voran. Bis zu den Sommerferien sollten die letzten Arbeiten beendet sein, hofft Pächter Rolf Peter Weichold. Außen zum Park hin ist die Terrasse schon gepflastert und fast doppelt so groß wie vorher. Dort möchte Weichold ein Café einrichten. Außerdem plant er ein „arbeitendes Museum“ mit mehr als 100 Jahre alten Maschinen.

Es tut sich also allerhand. Dabei liegt es nur wenige Monate zurück, dass der Bäcker ernsthaft mit dem Gedanken gespielt hatte, die Brocken hinzuwerfen. Durch die sich über ein Jahr hinziehenden Bauarbeiten in der Mühle und den Nachbargebäuden musste er einen Einnahmeausfall von rund 30.000 Euro hinnehmen, überschlägt er, Verluste, die er nicht von der Stadt als Eigentümerin der Immobilie erstattet bekommt. Mit Hilfe privater Darlehen, rückzahlbar über zehn Jahre, bekam er die Kurve.

Trotzdem ist die Zukunft ungewiss: Der Pachtvertrag läuft 2022 aus. Weichold würde gerne weitermachen und einen langfristigen Anschlussvertrag über 30 Jahre schließen, damit eines Tages sowohl Stadt als auch ein möglicher Nachfolger Planungssicherheit haben. Doch eine Mieterhöhung könnte alle Pläne über den Haufen werfen. „Nach den Arbeiten in der Mühle will die Stadt die Miete deutlich anheben. Dabei benötige ich die Restlaufzeit des Vertrages bei bestehender Miete, um die Rettungsdarlehen zurückzahlen zu können. Außerdem gibt es in den erneuerten Räumen erheblich mehr Arbeits-Einschränkungen.“ Bürgermeister Thomas Görtz sagte auf Anfrage eine „vernünftige Regelung für die komplett neu hergestellte Immobilie“ zu, mit der der Pächter leben könne. Die angestrebte Regelung werde sich am unteren Ende einer Miete für eine Gewerbeimmobilie bewegen.

Die Bauarbeiten dauerten länger als geplant. Nur zwei Wochen sollte die reine Elektrosanierung dauern. Stattdessen wurde alles bis auf den Rohzustand zurückgebaut. „Für einen Betrieb mit zwölf Märkten pro Woche, mit viel Tourismus, Betriebszeiten von 4 bis 21 Uhr und mit 14 sozialversicherten Mitarbeitern kaum zu verkraften. Teile des Betriebs mussten über fünf Monate ausgelagert werden. Es gab viele Doppelwege, einen umständlichen Warentransport von der Bäckerei Wloch, die eingesprungen ist, zur Mühle.“ Viele Veranstaltungen seien ausgefallen. Nun entspricht der Brandschutz den neuesten Bestimmungen, Kabelschäden sind beseitigt und Stromanschlüsse aus dem Publikumsbereich entfernt.

Ein neues Angebot wäre ein Café unterhalb des Mühlenturms zum Kurpark hin. „Ich möchte es gerne familiär und kinderfreundlich gestalten“, sagt Weichold. „Die Parkwiese könnte zusätzlich für Spiele genutzt werden.“ Zum Angebot könnten ein mobiler Sandkasten, ein Klettergestell und ein Container mit Rasenspielzeug wie Federball oder Frisbee gehören, „also alles, was Kinder ohne Gefährdung spielen können“. Auf der Terrasse möchte er einige Tische und Stühle aufstellen, die Metallhalter für dreieckige Sonnensegel hat er schon in Auftrag gegeben. In der Bäckerei wären Getränke und Leckeres aus dem Ofen als Selbstbedienung erhältlich, aber keine Gerichte.

Sein geplantes „arbeitendes Museum“ war vor einem Vierteljahrhundert schon einmal vorgeplant worden, zustande gekommen sind der Schornstein für den Holzbackofen und einige Maschinen-Fundamente. Dann überholte der schnelle Erfolg der Mühlenprodukte das langwierigere Projekt.