Rheinberg. . Eine komplette Wiederherstellung ist wegen bestimmter Bauwerke nicht möglich. Aber die Wälle werden demnächst wieder komplett durchgängig sein.
Wenn man doch in die Luft gehen könnte (nein, nicht vor Zorn, sondern wirklich!), dann gäbe es doch gleich einen ganz anderen Blickwinkel. Unser Fotograf Hans Blossey ist dank seines Flugzeugs in dieser beneidenswerten Lage – und deswegen können wir unseren Lesern regelmäßig Luftbilder aus dem Verbreitungsgebiet präsentieren. Und auf dem Bild oben kann man wunderbar den Ring rund um den historischen Kern von Rheinberg erkennen: die Wallanlagen.
Was auf dem Foto eine gut erkennbare annähernde Kreisform hat, gibt es in Wirklichkeit allerdings so nicht zu erleben. Die Wälle sind zwar größtenteils noch vorhanden, aber eben nicht durchgängig begehbar.
Eins der größten Hindernisse wurde jedoch Anfang des Jahres beseitigt. Seit dem Abriss der früheren Begegnungsstätte an der Kreuzung Wall/Bahnhofstraße ist der Blick wieder freier auf die Gelderstraße, den Eingang zur Innenstadt. Und auch auf den Grünzug ergeben sich völlig neue Einsichten.
Das erfreut den technischen Beigeordneten der Stadt. „Das ist ein weiterer Schritt dazu, die Wälle wieder durchgängig zu machen“, so Dieter Paus im Gespräch mit der NRZ. Der davor seien der Kauf und der Abriss des Cafés Püttmann gewesen. Schon beim Kauf durch die Stadt habe man diesen Gedanken im Hinterkopf gehabt, 2011 wurde das Gebäude dann abgerissen.
Der nächste Schritt ist der Abriss des Hotels Rheintor. Paus: „Wenn das passiert ist, sind die Wälle wieder komplett durchgängig.“ Aber er warnte vor noch höheren Erwartungen: „Die Wälle kann man nicht komplett wiederherstellen.“
Das liege unter anderem daran, dass ein Teil der historischen Anlagen bebaut sei – zum Beispiel mit der alten Kellnerei oder Häusern in dem Bereich des Innenwalls, die nicht einfach abgerissen werden könnten. Für nicht machbar hält er auch die Idee, die Wälle wieder mit Wasser zu fluten. „Wo sollen da die Zu- und Abläufe hin?“, fragt der Beigeordnete.