Rheinberg. . Heribert Hölz unterstützte die Menschen auch 2017 wieder. Sein Fazit fällt positiv aus, denn mit der Spendensumme ist er mehr als zufrieden.

Heribert Hölz ist zufrieden: „2017 war ein gutes Jahr. Die Spendensumme war etwas höher als im Durchschnitt. Das macht mich unglaublich glücklich.“ 143 000 Euro hat der 75-Jährige für seine Bosnienhilfe im vergangenen Jahr zusammenbekommen. Seit 26 Jahren fährt Heribert Hölz dreimal im Jahr nach Bosnien, um den Menschen vor Ort zu helfen. Seine nächste Reise – die 88. übrigens – steht Mitte April auch schon wieder bevor, doch vorher zieht Hölz erst einmal Bilanz für 2017.

30 000 Euro übergab er letztes Jahr an sein größtes Projekt: Eine Suppenküche in der 130 000 Einwohner Stadt Zenica. Seit 15 Jahren beschäftigt er in dieser zwei Köche, die täglich 121 Essen zubereiten. 25 000 Euro stellte Hölz der Alten- und Krankenhilfe in zwei kleineren Städten zur Verfügung. Davon werden unter anderem zwei Krankenschwestern bezahlt. „Dort gibt es auch keine Krankenversicherungen, deshalb übernehmen wir auch die Kosten für Medikamente“, erzählte Hölz. Ein paar Tausend Euro investierte er in Hausrenovierungen in zwei Schulen und in Brennmaterial, denn richtige Heizungen haben nur die wenigsten. 12 000 Euro benötigte er für dringende Fälle vor Ort. „Wenn ich dann in Bosnien bin, werden immer noch Notfälle an mich herangebracht, wo ich entscheiden muss, wem zuerst Hilfe zusteht.“

Weiterhin pflegt der Neukirchen-Vluyner sein ältestes Projekt. Rund 70 Familienpatenschaften hat er organisiert. Dabei zahlen deutsche Familien 300 Euro jährlich für eine Familie in Bosnien. „Die Hilfe ist immer noch sehr wichtig. Zwar ist der Krieg mittlerweile über 20 Jahre her, doch es gibt immer noch Kleinbauerfamilien, die keinerlei Schafe oder andere Nutztiere zum Leben haben“, weiß Hölz. Daher investierte er 15 000 Euro in Schafe. „Das ist ein kleiner Beitrag zur Hilfe zur Selbsthilfe. Die Schafe decken nicht alles ab, geben aber Hoffnung.“ Eines der größten Probleme des Landes: Die Arbeitslosigkeit. 70 Prozent betrage diese.

„Wenn sie können, gehen junge Leute weg. Bosnien hat auch keine Industrie und besitzt kaum Bodenschätze.“ Derzeit ist der ehemalige Sozialarbeiter dabei, eine neue Bauerngenossenschaft in Bosnien zu gründen. 8 000 Euro investierte er dafür schon in einen Traktor.

Die gesamte Spendensumme hat Heribert Hölz 2017 aber nicht ausgegeben. Eine Rücklage sei ihm wichtig. 10 000 Euro hat er für weitere Projekte gespart. Mit 10 000 Euro im Monat, also 120 000 Euro im Jahr, kalkuliert Hölz üblicherweise. Zu den Spendern gehören größtenteils Privatpersonen.Besonders viele kämen aus Rheinberg, Neukirchen-Vluyn und auch aus Xanten, sagte Hölz. „Ich bin immer noch überwältigt, wie viele Leute mir ihr Geld anvertrauen und ich damit den Menschen direkt helfen kann.“