Kreis Wesel. . Mit der DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH haben die Gesellschaften den Grundstein für eine gemeinsame Vermarktung gelegt – Stärken betonen.

Seit 2012 arbeiten die Weseler Häfen und der Hafen Emmelsum in der DeltaPort GmbH & Co. KG zusammen. Seit gestern geht die interkommunale Zusammenarbeit einen Schritt weiter. Um auf dem Logistikmarkt sichtbarer zu sein und seine Vorteile herausstellen zu können, haben die DeltaPort, der NIAG-Hafen Rheinberg Orsoy und die Port Emmerich GmbH die Gesellschaft DeltaPort Niederrheinhäfen GmbH gegründet. Zumindest im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sind Emmerich und Rheinberg jetzt mit im Boot bei DeltaPort. Das Kerngeschäft, nämlich die Flächenentwicklung und Vermarktung, bleibt bei den jeweiligen Hafengesellschaften.

Staufreie Logistik

Die Häfen der Region haben alles zu bieten, was auch Duisburg hat, sie vernetzen Schiff, Bahn und Lkw-Verkehr miteinander. Aufgabe der neuen Gesellschaft wird es sein, das bekannt zu machen. In einem für die Logistikbranche nicht uninteressanten Punkt haben die niederrheinischen Hafengesellschaften die Nase sogar vorn: Im Stauland NRW stehen die Lastwagen, aus Richtung Niederlanden kommen, spätestens in Oberhausen im Stau. „Wir können den Markt außerhalb des Verkehrsinfarkts versorgen“, betonte Andreas Stolte, einer der Gesellschafter der neuen Niederrhein GmbH „die Lkw sind auf der letzten Meile stark“.

Durch ihre Lage am Rhein sind die hiesigen Häfen direkt an die so genannten ARA-Häfen angebunden: Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen, zentrale Knotenpunkte im europäischen Logistik-Nervensystem.

Häfen mit einer langen Tradition

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp warf zu diesem Anlass einen Blick auf die Hafengeschichte ihrer Stadt, die zuerst 1355 urkundlich erwähnt wird: Seinerzeit stand ein Kranschiff an der Lippe. 1407 wurde Wesel Hansestadt, ein neues Kranschiff kam ans Rheinufer. Seitdem war der Hafen, heute sind es der Stadthafen und der Ölhafen, immer ein wesentlicher Motor des wirtschaftlichen Lebens. Die Zusammenarbeit mit Voerde seit 2012 und die nun gegründete gemeinsame Marketinggesellschaft nannte sie eine „zukunftsweisende interkommunale Zusammenarbeit“. Voerdes Bürgermeister Dirk Haarmann beschrieb die rasante Entwicklung des Hafens Emmelsum, seit Contargo den dortigen Terminal im vergangenen Jahr modernisiert hat. Emmerich hat im Containergeschäft seine Kapazitätsgrenze erreicht und wird laut Bürgermeister Peter Hinze ausbauen. Mit dem Hafen Orsoy im Bunde, der an die Bahn angebunden ist, will die neue Gesellschaft sich als starker Logistikpartner im Markt bemerkbar machen. Den ersten Schritt dazu hat sie gestern unternommen.