Rheinberg. Seit rund viereinhalb Jahren liefert sich die Gewerkschaft Verdi einen erbitterten Tarifstreit mit dem Internetversandhändler Amazon.

Die Gewerkschaft Verdi hat Angestellte des Online-Händlers Amazon für den "Black Friday" bundesweit zu Streiks aufgerufen. Am NRW-Standort Rheinberg sollen ab Freitagmorgen etwa 500 Beschäftigte in Schichten die Arbeit niederlegen. Das sagte ein Gewerkschaftssprecher am Freitag. Die Beschäftigten sollen zudem dazu aufgerufen werden, bis zum Ende der Spätschicht ein Uhr morgens am Sonntag weiter zu streiken.

Auch am Amazon-Standort Werne im Kreis Unna sollen am Freitag und am Samstag beide Werksschichten bestreikt werden. Verdi rechnet hier mit 200 bis 250 Beteiligten.

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Der "Black Friday" stammt aus den USA. Er fällt immer auf den Tag nach dem amerikanischen Feiertag Thanksgiving. Auch in Deutschland locken an jenem Tag immer mehr Händler mit Rabatten; Amazon erhofft sich erhöhte Umsätze zum Start in die Weihnachtssaison. Verdi kritisiert, dass die Beschäftigten für "Rekord-Umsätze" zu "Rekord-Leistungen" gezwungen würden.

Seit rund viereinhalb Jahren liefert sich die Gewerkschaft einen erbitterten Tarifstreit mit dem Internetversandhändler. Verdi strebt einen Tarifvertrag an. Der US-Konzern, der bundesweit mehr als 12 000 festangestellte Mitarbeiter beschäftigt, verweigert aber Gespräche. Er sieht sich auch ohne Tarifvertrag als guter Arbeitgeber. (dpa)