Xanten. . Die Xantener Enni Night of the Bands bot wieder einen vielfältigen Querschnitt handgemachter Live-Musik. Die Musikfreunde hatten jedenfalls allerbeste Laune.

Nach und nach versammelten sich die ersten Gästen beim Auftaktkonzert der Rocker von „Opa kommt“ mit Klassikern von ZZ Top, Deep Purple und The Who. Insgesamt zwölf Bands zeigten in zehn Locations der Stadt ihre musikalischen Fähigkeiten.

„Wir fangen bei „Opa kommt“ an, fahren mit dem Rad dann zum Blues und auf jeden Fall zu „Neumaiers“, verriet der Xantener Johannes Schubert seinen Plan, den er und seine Bekannten für den Abend ausgeheckt hatten.

Dass die Band etwas früher als in den anderen Locations anfing, fand er sinnvoll. „So ist es viel entspannter für den Anfang, sonst kommst du in den Gaststätten ja oft nicht durch.“

Immer wieder gab’s am Abend mal einen kleinen Schauer -- das machte den Gästen wie Maria Hegmann, die zu Fuß zum „BB´s Rhein Street Food“ gingen, aber wenig aus. „Wir feiern trotzdem“, schmunzelte Maria Hegmann, die ehemalige Wirtin des „Einstein“. Und tanzte mit ihren Freundinnen zur Musik des Düsseldorfer Rock’n-Roll und Rockabilly-Trios „King Porter“ mit Leadman Chuck Shocker.

Viele neue Bands

„King Porter“ war nur eine der neuen Bands, die in diesem Jahr aufspielen durften. Daneben sorgte „King Mama“ mit Southern Bluesrock für Stimmung im „Restaurant an de Poort“. „Von Kneipe zu Kneipe ziehen unterschiedliche Live Musik hören -- ist jedes Jahr auch wie eine Wundertüte“ , fasste der Sonsbecker Ingo Sonnack gut zusammen, worum es bei der Enni-Nacht geht.

Und am „Plaza del Mar“ präsentierte sich erstmals das aus der Bonner Region kommende Duo „Brackelsberg und Müllenschläder“ mit chillig-poppigen Songs, rockigem Material und sogar Operettengesang. „Es ist nur schwer, einen Spannungsbogen aufzubauen“, fand Miriak Brackelsberg angesichts des immer stoßweisen Austauschs des Publikums.

Das war aber angetan von der Band-Nacht, wie das Ehepaar Simon und Steffi Hunke bei ihrer Premiere. „Wir fahren mit dem Shuttle-Bus, ist super bequem.“ Allerdings gab es auch leise Kritik. „In manchen Läden ist es wahnsinnig voll, in manchen leerer. In De Kelder“ sind wir nicht mehr reingekommen.“

Dort sorgten Maike und Niels Hoffmeister von „Plug & Play“ aus Emden unter anderem mit Songs von Nena und Udo Jürgens für gute Laune – und genossen den Abend. „Die Leute am Niederrhein verstehen zu feiern - spielste den ersten Ton, sind sie sofort mit dabei“, sagte Maike Hoffmeister.

In der Jugendkulturwerkstatt am Niederbruch durften „Chapter“ aus Rheinhausen, „Barber’s Clerk“ aus Xanten und „Brave New World“ aus Moers als Gewinner des Nachwuchs-Wettbewerbs „Deine Bühne“ mit Rock und Folk-Punk glänzen. „Eine super Erfahrung und die Möglichkeit, aus dem eigenen Umfeld mal rauszukommen und bekannt zu werden“, betonte „Brave new world“-Bassist Jonas Dietrich.

Vor dem „Bagfiz“ am Bahnhof, wo „Formula 4“ mit Leopardenfell-Gitarrero Iviza Racic spielte, plauderte Ralf Graumann im „Nibelungen-Express mit Fahrgästen: „Die Leute sind alle entspannt und gut drauf“, freute er sich auf das Jubiläum der Bahn in der kommenden Woche, die mit dazu geführt hatte, dass die Enni-Night um eine Woche vorverlegt worden ist.

„Bagfiz“ als gute Ersatzlocation

„Sonst wäre die nicht dabei gewesen“, sagte Uwe John vom Veranstalter Gastro Event und zog ein positives Fazit: „Wir sind zufrieden, die Leute sind zufrieden. Die Wiederholungstäter freuen sich – und es ist ein Publikum, dass gut mitmacht und früh mit dabei ist.“

Die neue Locations wie das B+B’s seien gut angenommen worden. Auch der Verlust des „Einstein“ als Konzertort sei durch das „Bagfiz“ gut aufgefangen worden. Gleiches galt für die Verpflichtung von „Mister Kibs and Urban Tropical Beatz“ im Hotel Neumaier mit ihrem Funk-und Reggaesound, nachdem „Granufunk“ wegen Stimmbandproblemen ihres Sängers kurzfristig absagen mussten.