Kreis Wesel/Am Niederrhein. . Bernd Reuther kandidiert für die FDP im Wahlkreis 113 – und hofft auf mindestens acht Prozent.

Wenn die aktuellen Hochrechnungen für die Bundestagswahl Wirklichkeit werden, könnte es im Wahlkreis 113 (Wesel I), zu dem auch Rheinberg, Alpen, Xanten und Sonsbeck zählen, neben dem direkt gewählten noch ein weiteres Bundestagsmitglied geben. „Ab etwa acht Prozent könnte es bei meinem Listenplatz reichen“, schätzt Bernd Reuther. Und dann hätte der FDP-Fraktionsvorsitzende in Wesel plötzlich eine Aufgabe in Berlin.

Erste Kandidatur 2012

Genau diese aktuelle politische Aufgabe in der Kreisstadt bewog Reuther dazu, für den Bundestag zu kandidieren. „Ich habe gemerkt, dass viele Entscheidungen von Berlin abhängen. Das war Ansporn für mich, meinen Hut in den Ring zu werfen.“ Die erste Kandidatur für ein politisches Amt jenseits der kommunalen Ebene gab es 2012 bei der Landtagswahl. „Damals war ich nur Zählkandidat. Aber ich habe gemerkt, dass ich gerne Wahlkämpfer bin – das macht Spaß, man nimmt unheimlich viel mit, bekommt neue Einsichten, Input, eine Horizonterweiterung.“

Mehr als 20 Jahre lang ist der 46 Jahre alte Politikwissenschaftler Reuther, beim Bauunternehmen Hochtief Leiter der Kommunikation im Bereich PPP Solutions, Mitglied der FDP. „Ich habe viele Höhen und Tiefen mitgemacht, ein dickes Fell gewonnen, bin ein Stück weit Überzeugungstäter.“ Als solcher ist er jetzt auch unterwegs, um im Rahmen seiner Kandidatur „für die FDP zu werben – das ist unser Ziel“.

Sollte es nicht reichen für den Einzug in den Bundestag, bleibt er „auch als gescheiterter Kandidat weiter ein glücklicher Mensch. Mein Job macht mir viel Spaß, ich habe Freude an der Kommunalpolitik. Aber jetzt konzentriere ich mich auf den Wahlkampf und darauf, dass die FDP ein gutes Ergebnis holt“. Das will Reuther unter anderem mit Veranstaltungen wie dem Sommerfest mit FDP-Generalsekretär Johannes Vogel in Xanten erreichen, Besuchen mit Parteiprominenz in Unternehmen, aber auch unter Zuhilfenahme von Plattformen wie Facebook oder Instagram. „Der klassische Straßenwahlkampf soll aber auch nicht zu kurz kommen. Ich versuche, in jedem Ort präsent zu sein.“