Sonsbeck. . 500.000 Euro an Zuschuss stehen laut Landtagsabgeordnetem René Schneider im Raum. Die Beteiligten gehen nun von einem Abriss des Turmes aus.
„Betreten Verboten“ heißt es seit gut zwei Jahren am Aussichtsturm auf dem Dürsberg in der Sonsbecker Schweiz. Bei einer Kontrolle sind massive Korrosionsschäden an den Bolzen festgestellt worden, die den Turm letztendlich zusammenhalten. Zu gefährlich, entschied die Gemeindeverwaltung. Seitdem ist der Blick aus exakt 100 Metern über Normall-Null den Wanderern verwehrt. Die Frage, die sich dann stellte war: Sanierung oder Abriss?
Laut Gutachten würde eine Instandsetzung des hölzernen Turms alleine zwischen 140.000 und 150.000 Euro verschlingen. „Ohne neuen Anstrich oder andere Arbeiten“, sagt Bürgermeister Heiko Schmidt. „Nur der Austausch der Bolzen.“
Anrecht auf Fördermittel
Da sei die Frage natürlich berechtigt, ob es sich dann nicht doch eher lohne, den alten Turm abzureißen und einen neuen hochzuziehen. „Uns ist es wichtig, auch als kleine Kommune mal etwas von den Fördermitteln abzubekommen“, sagt Schmidt. „Natürlich profitieren wir touristisch von umliegenden Städten, wie Xanten – aber auch Sonsbeck hat seine Sehenswürdigkeiten und Vorzüge.“ Dies habe Schmidt auch gemerkt, als der Turm geschlossen wurde. „Viele Anfragen haben uns gezeigt, dass der Aussichtsturm auf dem Dürsberg sehr beliebt ist“, berichtet der Bürgermeister. „Jetzt, wo er fehlt, wird einem bewusst, was für ein Anziehungspunkt der Aussichtsturm überhaupt ist.“
Heiko Schmidt und der Landtagsabgeordnete René Schneider trafen sich Donnerstagnachmittag am Turm und sprachen über die neuesten Entwicklungen. Die Nachrichten, die René Schneider aus Düsseldorf, aus dem Wirtschaftsministerium, in Sachen Fördermittel mitgebracht hatte, hörten sich zunächst einmal gut an.
Signale aus Düsseldorf seien gut
„Ich hoffe wir stehen in einem Jahr wieder hier auf dem Dürsberg und sprechen darüber, wie die genehmigten Fördergelder umgesetzt werden“, sagt Schneider. „Ich werde mich weiter für das Projekt einsetzen – die Signale aus Düsseldorf sind gut.“ Immerhin: 500.000 Euro stehen im Fördertopf der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) theoretisch als Zuschuss zur Verfügung. Wie teuer das Vorhaben letztendlich wird, können weder Bürgermeister Heiko Schmidt noch René Schneider sagen. Zunächst sei abzuwarten, ob und in welchem Umfang die Fördermittel bewilligt werden. Auch die Vorstellung, wie ein neuer Turm aussehen soll, liegt noch in weiter Ferne. „Ich möchte bei solch einem Vorhaben die Sonsbecker Bürger mit einbeziehen“, betont Heiko Schmidt.
Der Aussichtsturm auf dem Dürsberg wurde 1981 errichtet. Er ist Nachfolger des ersten Turms, der 1910 östlich der Xantener Straße gebaut wurde. Die Bedeutung des Turms als Wahrzeichen für Sonsbeck zeigt sich heute noch im traditionellen „Bergfest“, das nach wie vor jedes Jahr in der Gemeinde gefeiert wird.