Rheinberg. . Morgen kommt Nessi Tausendschön in die Stadthalle und präsentiert ihr Programm „Weihnachtsfrustschutz“. Die NRZ sprach mit der Kabarettistin.

Die Weihnachtszeit ist für viele Menschen die wohl stressigste Zeit des Jahres. Geschenke besorgen, zuhause schmücken, das Weihnachtsessen planen und von Feier zu Feier eilen – da kommt schon mal schnell Frust auf. Doch es gibt jemanden, der Rat weiß: Nessi Tausendschön. Kurz vor dem dritten Advent kommt die Kabarettistin nach Rheinberg in die Stadthalle und tritt dort am morgigen Donnerstag, 8. Dezember, um 20 Uhr zusammen mit Musiker Marcus Schinkel auf. Ihr Programm: Weihnachtsfrustschutz. Die Redaktion hat sich mit der „knapp über 50-Jährigen“ aus Hannover unterhalten.

Frau Tausendschön, Weihnachten bedeutet für viele auch Frust ohne Ende....

Die Erwartungen an Weihnachten sind groß, also besteht fast nur die Chance, enttäuscht zu werden. Zusätzlich beschleunigt man sich durch das Internet heute selbst.

Sie haben also Tipps, wie man diesem Stress und Frust vorbeugen kann?

Ich habe mir zumindest vorgenommen, nicht so viel zu erwarten. Ich weiß ja, wie die Familie ist. Pessimisten werden nicht so schnell enttäuscht.

Was können die Besucher dann bei Ihrem Programm erwarten?

Ich möchte den Menschen die Zeit vor Weihnachten verschönern. Das mache ich zum Beispiel mit einem Gedicht von Loriot oder mit Musik. Ich bin auf dem Gebiet der Weihnachtsliederverhunzung ganz groß. Und ich erzähle, wie Jesus zu seinem Namen gekommen ist.

Weihnachtsliederverhunzung: Wie kann man sich das vorstellen?

Ich habe mit Marcus Schinkel einen sehr guten Musiker dabei. Mit ihm zusammen spiele ich zum Beispiel Jingle Bells als HipHop-Version. Oder als Rock, Oper oder Reggae – das Publikum entscheidet. Letzte Woche hat zum Beispiel einer „Rammstein“ geschrien, das haben wir auch gemacht. Manchmal kombinieren wir auch zwei Sachen wie Sächsisch und Reggae. Bei Weihnachtsfrustschutz geht es aber auch um andere Themen. Zum Beispiel taucht ein Engel auf, um die Menschen zu beschützen, was ja in der heutigen Zeit ziemlich schwer ist.

Ist es heute schwer, sich von anderen Comedians abzuheben? Immerhin machen Sie zum Beispiel Musik.

An sowas denke ich gar nicht. Ich bin seit 30 Jahren dabei, die Leute kennen mich ja. Ich versuche, die Leute zu berühren und die Musik kommt dabei sehr gut an. Aber es gibt heute mit Zauberern und Hundetrainern mehr Konkurrenz: Was die Menschen sehen wollen, hat sich verändert. Und in Großstädten ist die Konkurrenz wesentlich größer.

Wirkt sich der Weihnachtsstress auf die Laune Ihres Publikums aus?

Gute Frage. Ich spüre schon beim Antrittsapplaus, wie das Publikum heute drauf ist und wie weit ich gehen kann. Mit jüngeren Leuten ist es leichter. Das Weihnachtsprogramm macht aber besonders viel Spaß, denn da lassen wir es krachen und haben unseren Spaß. Immerhin spielen wir es nur im Dezember. Gute Freunde von mir sagen sogar, es sei mein bestes Programm.

Lässt es eine Nessi Tausendschön denn auch Weihnachten krachen oder ist Sie bei Ihrer Familie anders?

Ich glaube, ich bin so, wie ich auf der Bühne bin: ich bin mir für keinen Spruch zu schade. Vor ein paar Jahren haben wir mit der Familie Weihnachtskaraoke gesungen – das war sehr lustig! Sogar mein Vater hat mitgesungen und der trifft sonst keinen Ton.

Also können Sie Weihnachtskaraoke weiterempfehlen?

Auf jeden Fall, das ist schon super und macht richtig Spaß!

Noch ein Frage zu Rheinberg: Haben Sie Erinnerungen an die Stadt?

Ich besuche so viele Städte, dass ich kaum Zeit habe, mir alles anzuschauen. Aber in Rheinberg war ich jetzt schon häufiger im Schwarzen Adler und einmal in der Stadthalle. Ich kann mich sogar noch an die Hauswände dort erinnern, das will bei mir schon was heißen, denn die waren ziemlich unique – man bekommt sowas selten zu sehen.